Asphyx - Live Death Doom

Review

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ASPHYX, eine der genialsten klassischen Death-Metal-Bands des Globus, hatte sich vor 3 Jahren fast im Original-Line-Up reformiert und das Party.San in Schutt und Asche gelegt. Es folgten einige weitere Auftritte sowie mit „Death …The Brutal Way“ im letzten Jahr das langersehnte, bärenstarke neue Album der kultigen Truppe aus den Niederlanden, auf welchem alle liebgewonnenen Trademarks beibehalten wurden.

Dieser Tage folgt nun mit dem treffend betitelten „Live Death Doom“ die allererste reine Live-Veröffentlichung von ASPHYX, welche es auf DVD und CD geben wird. Hier richten wir unser Augenmerk auf die DVD.

Kernstück dieser Veröffentlichung unter dem Menüpunkt „Live“ ist das Konzert vom 04. Juli 2009 im Essener Turock. Hierbei handelt es sich um die Release-Show zum damals gerade erschienen Comeback-Album „Death …The Brutal Way“. Nun haben wir es also quasi mit „Death …The Visual Way“ zu tun.

Der Sound ist herrlich druckvoll, gut ausgepegelt, dabei trotzdem schön roh gehalten und authentisch. Kein Wunder, Meister Dan Swanö zeichnet sich für den Mix und das Mastering verantwortlich, der Mann versteht einfach sein Werk. Leider kann die Bildqualität mit dem starken Klang nicht mithalten. Teilweise ist das Bild unscharf, manchmal auch richtig stark pixelig, was vor allem bei den Aufnahmen von Schlagzeuger Bob Bagchus richtig negativ wirkt. Hier wurde wohl offensichtlich auf einfaches Equipment zurückgegriffen, ein Fehler, wie ich finde.

Andererseits unterstreicht dieser Umstand zusätzlich den ohnehin rauen Charakter dieses ausverkauften, knapp 1,5 Stunden langen Konzerts. ASPHYX boten eine starke, energiegeladene, leidenschaftliche und absolut tighte Performance, in welcher ihr traditioneller, kompromissloser Doom Death Metal nahezu perfekt zur Geltung kam. Das Hauptaugenmerk der Setlist lag natürlich auf dem neuen Werk, aber auch haufenweise alte Klassiker wurden vorgetragen. Die nicht mehr ganz so jungen Herren bangten, was das Zeug hielt, und auch im Publikum entfesselte sich von der ersten Minute weg ein fetter Moshpit. Zahllose Stagediver ließen kaum noch Platz auf der Bühne, und ASPHYX bewiesen wieder einmal, dass sie keinerlei Berührungsängste haben. Absolut sympathisch wie immer Frontgrunzer Martin Van Drunen, der mit fast perfektem Deutsch und verdammt witzigen Ansagen glänzte. Die stimmungsvolle Lightshow unterstützte diese riesige Old-School-Death-Metal-Party. Geiles Inferno!

„Death“, der zweite, ca. 1-stündige Teil der DVD mit dem Untertitel „Hordes Of Disgust“, widmet sich einer sehr informativen und detaillierten Bandbiografie, in welcher alle aktuellen Bandmitglieder zu Wort kommen. Teilweise an historischen Orten der ASPHYX-Geschichte gedreht, halten auch (mittlerweile) ehemalige Mitglieder wie der ehemalige Bassist/Sänger Wannes Gubbles und Ex-Gitarrist Eric Daniels ihre Nase in die Kamera. Aber auch Ur-Produzent Harry Wigering meldet sich kurz zu Wort und beschreibt seine ersten Erfahrungen mit ASPHYX. Zwischendurch gibt es immer mal wieder kurze Einspieler von Live-Aufnahmen und Songs sowie massenweise alte Fotos.

„Doom“, der dritte Teil, enthält über 47 Minuten Bonusmaterial mit Live-Aufnahmen. Da wären zwei Songs vom Hammer Of Doom Festival in Würzburg Anfang des Jahres, eine Aufnahme von „Scorbutics“ vom letztjährigen With Full Force, jeweils in guter Qualität, sowie der Videoclip zu „Death …The Brutal Way“. Danach folgen Bootleg-Aufnahmen von natürlich deutlich schlechterer Qualität, aus Göppingen von 1990 mit „Crush The Cenotaph“ und „Mutilating Process“ sowie Bischofswerda im Jahr 1991 mit „Wasteland Of Terror“. Leider gibt es dann einen riesigen Sprung nach 2009 mit Aufnahmen von Braunschweig sowie vom Maryland Death Fest. Hier hätte ich mir doch noch einige weitere alte Bootlegs gewünscht. Den Abschluss bilden kurze Grüße von DESASTER sowie NECROS CHRISTOS.

Alles in allem eine sicherlich lohnenswerte, sehr unterhaltsame Investition für alle ASPHYX-Jünger. Lediglich die Bildqualität vom Essener Konzert sowie der etwas knappe Bootleg-Bonus schmälern ein wenig die Freude. Egal: „Death …The Brutal Way“!

Setlist Essen / Turock 04. Juli 2009

1. Intro / Quest For Absurdity (0:52)
2. Vermin (4:39)
3. Scorbutics (5:40)
4. MS Bismarck(5:56)
5. Bloodswamp (5:10)
6. Death The Brutal Way (5:05)
7. The Sickening Dwell (5:53)
8. Asphyx II (They Died As They Marched) (7:24)
9. Abomination Echoes (4:07)
10. Eisenbahnmörser (6:26)
11. The Krusher (7:07)
12. Riflegun Redeemer (6:20)
13. Asphyx (Forgotten War) (9:59)
14. Wasteland Of Terror (3:25)
15. The Rack (12:21)
16. Cape Horn (7:56)
17. Last One On Earth (8:37)
18. Rite Of Shades (4:16)
19. Pages In Blood (5:13)

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13.08.2010

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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