Die fünf Österreicher von ASPHAGOR konnten mich live bereits einige Male von sich überzeugen. Zwar empfand ich die Musik der Black Metal-Kombo nie als besonders außergewöhnlich oder eigenständig, dafür präsentierten sich die Jungs stets engagiert und energisch und zeigten ein ums andere Mal, mit wie viel Freude und Herzblut sie zu Werke gehen. Somit setzte ich große Hoffnungen in das erste Album der Formation, die bisher lediglich eine Demo im Jahre 2007 veröffentlichte. Nun jedoch steht das “Havoc” betitelte Debüt in den Regalen und leider können ASPHAGOR meine Erwartungen nicht ansatzweise erfüllen.
Zwar sind die acht Kompositionen nicht schlecht, jeder Ton sitzt am richtigen Fleck und die Scheibe hat von düsterem Riffing über Blastbeat-Attacken bis hin zu typischen Screams alles im Gepäck, was eine Black Metal-Scheibe braucht, doch wirft man einfach ein paar altbekannte Zutaten in einen Topf, macht einen das noch lange nicht zum Gourmet-Koch. “Havoc” leidet nämlich an erheblichen Schwächen: Die Songs plätschern ohne Ausnahme nur so vor sich hin, auf Highlights wartet man vergebens, Abwechslung: Fehlanzeige. ASPHAGOR haben sich nicht einmal die Mühe gemacht, einen einzigen Rhythmus-Wechsel im ganzen Album einzubasteln, sodass man die Stücke kaum unterscheiden kann. Die Riffs klingen allesamt ausgelutscht und wie schon tausend Mal gehört, die Vocals völlig austauschbar, gleichförmig und emotionslos. Sorry Jungs, aber so wird das nichts. Das nächste Mal viel mehr Zeit ins Songwriting stecken, ein paar Experimente wagen und mit genauso viel Elan ins Studio gehen wie auf die Bühne.
Sterbenslangweilig. Was auch an der flachen Produktion liegt. Black Metal ist Krieg? Hier eher eine halbherzige Keilerei um die letzte Flasche Bier im Kühlschrank.