Wenn ein Wort den ersten ASPHAGOR-Output vor zwei Jahren beschreibt, dann ist es vernachlässigbar. Kein totaler Ausfall, aber auch nichts, auf das die Welt sehnsüchtig gewartet hätte. Das neue Album „Anti“ erweckt bei mir auch keine Sehnsucht, doch die Steigerung zum Vorgänger ist nicht zu verachten.
Besonders innovativ sind die Tiroler aber leider immer noch nicht. ASPHAGOR bedienen sich beim Black/Death Metal-Allerlei, kreieren daraus aber immerhin eine paar ganz hörbarer Songs. Meist wuchtig und in mittlerem Tempo unterwegs, lässt sich der Trupp aber auch gern mal zu flotteren Attacken hinreißen. Erneut legen ASPHAGOR viel wert auf ein düsteres Gesamtkonstrukt, und entsprechend wenig verwundert es, dass die Leads und Riffs eine entsprechende Note aufweisen. Doch um die Brücke zum Debüt „Havoc“ zu schlagen, : „Anti“ transportiert deutlich mehr Emotionen. „Katharsis“ beispielsweise besitzt einen ziemlich treibenden und einnehmenden Charakter, das Stück bleibt definitiv länger hängen. Das gilt leider nicht für alles auf „Anti“. ASPHAGOR verpassen es immer, aus guten Songs, so richtig, richtig gute Nummern zu machen. Bestes Beispiel ist der Titelsong, der in seinen besten Phasen eine wirklich bedrohliche Atmosphäre besitzt, die aufgebaute Spannung aber nicht zur Entladung bringt und so irgendwie in der Luft hängt.
Daneben ist es die nach wie vor fehlende eigene Handschrift, die ASPHAGOR den Platz auf den höheren Rängen der Black/Death Metal-Liga versperren. Davon abgesehen sind die Tiroler auch auf dem richtigen Weg, auch weil Neu-Fronter Morgoth deutlich mehr Emotionen transportiert als sein Vorgänger. Insgesamt gesehen ist „Anti“ noch kein Überflieger, aber zeigt, dass ASPHAGOR auf genau dem richtigen Weg sind. Viel falsch machen kann man mit dem Album auch nicht, solange es bodenständige Kost sein darf, die wenig aufregt, aber passabel unterhält.
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