„Per Aspera Ad Aspera“ entführt den geneigten Hörer ins weitläufigen, märchenhaften Land des Gothic Novel Rock von ASP. 30 Songs verteilt auf zwei Silberlinge, ein ausgewogener Querschnitt aus 15 Jahren kreativen, aufopfernden Schaffens eines Ausnahmekünstlers, der die schwarze Szene bereichert und seinen Weg stets unbeirrt und erhobenen Hauptes geht. „Per Aspera Ad Aspera“ bietet eine gelungene Mischung aus leisen und lauten Stücken. Da Alexander „Asp“ Sprengs Stimme – neben den eindringlichen, direkten Texten auf Deutsch und Englisch – sehr dominant, auffällig und somit wahrscheinlich auch gewöhnungsbedürftig ist, fällt die musikalische Vielfalt auf den ersten flüchtigen Blick nicht unbedingt auf.
Dabei bieten ASP eine breite Palette – streuen elektronisch-stampfende Tanzparts genauso selbstverständlich unter die Menge („Schwarzes Blut“, „Eisige Wirklichkeit“, „Kokon“…) wie rockige direkte Stücke („Ich Bin Ein Wahrer Satan“, „Ich Will Brennen“…) und natürlich beruhigende, leise Töne. Ein zweiter Blick lohnt sich also! Besonders hervorzuheben sind im ruhigeren Bereich die beiden Sonderversionen, die auf „Per Aspera Ad Aspera“ Platz gefunden haben. Zum einen „Mein Herz Erkennt Dich Immer“ mit Elisabeth Pawelke (ehemals FAUN), zum anderen „Rücken An Rücken“ in der gemäßigten „Stripped Down Piano Version“, die ganz dezent an „Somebody“ von DEPECHE MODE erinnert. Die Live-Versionen von „Schwarzer Schmetterling“ und Kokon“ bilden das harmonische Zusammenspiel, welches bei Konzerten zwischen ASP und Fans stattfindet, leider nur im Ansatz ab. Denn in natura legen ASP noch einige Pfund Charisma auf, sodass ein richtiger Konzertbesuch dringend angestrebt werden sollte. Möglichkeiten dazu gibt es genug, denn ASP touren gerade mit einer besonderen Idee durch deutsche Lande: Zwei Tage hintereinander spielt die Band in derselben Location. Einen Abend gibt es sanfte Töne und am zweiten Abend gibt es ausschließlich rockiges Material, geboten werden also zwei vollkommen unterschiedliche Streifzüge durch die Bandgeschichte von ASP.
Wer sich schon immer mal näher mit ASP beschäftigen wollte, kriegt mit „Per Aspera Ad Aspera“ die volle Dröhnung und somit die passende Gelegenheit. Wer sowieso schon für die Band brennt, kriegt neben einem nahezu perfekten Best-Of obendrauf noch einige besondere Versionen und natürlich die Möglichkeit einer Bonus-Edition. Asp wirkt der „Mimimi, früher war alles besser“- Heulerei ganz natürlich positiv entgegen und bietet dem Hörer schlichtweg stetig neues und aufwendiges Material. Dabei verbiegt er sich nicht, die aspsche Handschrift ist immer klar erkennbar. Durch neue, detaillierte Konzepte, kreative Ideen, schnuckelige Mini-Festivals oder schon scheinbar profane Dinge, wie stets liebevoll ausgearbeitete Booklets mit kompletten Texten, bieten ASP immer ehrliche Kaufanreize.
Optische Aufmachung, ideale Liedauswahl und ein akzeptabler Preis machen in diesem Fall „Per Aspera Ad Aspera“ zu einem mehrwertigen Produkt mit Daumen nach oben. Auch wenn die Redewendung „Per Aspera Ad Aspera“ (cooler Pechkeks-Spruch) eher realistisch statt pessimistisch einzustufen ist – auf die Karriere von ASP trifft es nicht zu, denn die Mühe, die die Band in ihr Schaffen investiert, lohnt sich zweifellos!
Ich weiß nicht, ob das mit den ehrlichen Kaufanreizen immer so richtig ist. Das ist jetzt auch nichts gegen deine Rezi, aber ASP veröffentlichen mittlerweile nach „jedem“ richtigen Studioalbum 2-3 Compilations, EPs und sonstigen Kram, was im Falle ASPs meistens eine durchaus „teure“ Angelegenheit ist. Wertig hin oder her, kaufen muss mans natürlich nicht, aber ein echter Fan greift da natürlich schon sehr tief in die Tasche. Mein Eindruck ist mittlerweile, dass man unter dem Vorwand der Qualität richtig viel Asche machen will und die Fans mit vielen Veröffentlichungen überhäuft.