ASP - :Duett

Galerie mit 32 Bildern: ASP - Weltunter Horrors Tour 2023

Was ASP mit ihrem zweiten Album „:Duett“ hier abgeliefert haben, ist die konsequenteste Verbindung von Elektronik und metallischen Elementen, die mir bislang unter die Lauscher gekommen ist: Elektronischer als Rammstein, metallischer als Unrein und härter als Oomph!. Auf dem zweiten Teil des „Schwarzen Schmetterlings“ reiht sich ohne Übertreibung ein Hit an den anderen, die Produktion ist fett und druckvoll, Melodie und Härte halten sich nahezu perfekt die Waagschale, und dennoch dürfte „:Duett“ in kommerzieller Hinsicht sicher nicht so erfolgreich laufen wie die beiden Vorzeigebands des Genres. Das liegt neben einigen wenigen textlichen „Stolpersteinen“ in erster Linie an dem etwas gewöhnungsbedürftigen, sehr eindringlichen Gesang, der mit einer ordentlichen Portion Pathos auch einer Mittelaltercombo wie In Extremo oder Subway to Sally gut zu Geschichte stehen würde und passend zum Albumtitel mit nahezu gleichberechtigtem Gastgesang kontrastreich unterlegt wurde. Um chartkompatibel zu sein, sind ASP in musikalischer und lyrischer Hinsicht einfach zu kantig, in den Clubs jedoch dürften sich Songs wie das überragende, mitreißende „Schwarz“, das Rammstein-ähnliche „Besessen“ oder „Maybe“, das wie eine New Model Army-Reminiszenz auf Elektro klingt, bald zu absoluten Abräumern entwickeln. Neben dem eigentlichen Höhepunkt, dem als Gänsehaut-Ballade in Erscheinung tretenden Zwiegespräch „Versuchung“, befindet sich so auf „:Duett“ kein einziger Ausfall oder Langweiler, so daß eine unbedingte Kaufempfehlung ausgesprochen werden muß. Stark!

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