Heimatort Kiel, Aufgenommen in JAKs Hell, Moment mal! Da war doch was… haben ENDSTILLE einen kleinen Bruder bekommen?
“Klein“ mag hier fast die falsche Wortwahl sein, denn ASMODI gehen verdammt professionell zu Werke. Das liegt zum einen natürlich am Sound, der für meinen Geschmack perfekt zum melodischen Black Metal der Jungs passt, zum anderen aber auch an den handwerklichen Talenten der Band sowie deren Gespür für Melodien, die ins Ohr gehen, aber nicht poppig oder penetrant wirken. Ein Pagan-Einschlag ist deutlich hörbar, mit Kitsch oder Kommerz hat “Sapere Aude“ aber nichts zu tun. Manchmal fühlt man sich angenehm an die aktuelleren Werke THYRFINGs erinnert, womit jedoch eher die düster-kraftvolle Stimmung als die tatsächliche Ausführung gemeint ist.
Einzelne Songs hervorzuheben macht nur wenig Sinn, da jeder über markante Eigenheiten verfügt und sich alle Stücke auf durchwegs hohem Niveau befinden. Ein großer Spannungsbogen geht über das gesamte Album und genau das bewirkt, dass man es gerne und oft hören kann. Keine großen Ecken und Kanten, keine unangenehmen Dissonanzen, keine rhythmischen Spielereien, keine ausufernden Soli oder Songstrukturen, auch keine Neuerfindung des Rades oder der Axt, “nur“ verdammt gut arrangierter, verdammt gut gespielter Pagan/Black Metal mit – auch das ist nicht selbstverständlich – intelligenten Texten wird auf “Sapere Aude“ geboten.
Das Album wächst mit jedem Durchlauf, denn es wird immer deutlicher, dass hier kein Füller den Weg auf den Silberling gefunden hat. Vom Prolog bis zum Epilog stellt das Album eine mehr als runde Sache dar und es bleibt letztlich die Frage: Warum zur Hölle steht diese Band immer noch ohne Label da? Unbedingt antesten bzw. anschaffen!
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