Asmegin - Hin Vordende Sod & Sø

Review

Ein echter Geheimtipp in Sachen Folk/Viking Black Metal waren die Norweger Asmegin in den letzten Jahren, um so erfreulicher ist es nun, dass sie mit einer Plattenfirma im Rücken jetzt ihr erstes Album herausbringen können. Auch ihr erstes Demo „Naar Rimkalkene Heves“ gefiel mir damals schon, obwohl es doch wesentlich rauer und ungehobelter ausfiel. Mit der aktuellen Platte ziehen Asmegin wirklich alle Register und zeigen mit einer solchen Intensität, wie brillant man (Black) Metal mit Folk-Elementen verbinden kann. Dabei kommt allerdings keine Seite zu kurz: Die Schönheit der wundervollen Folk-Melodien und die Härte des Black Metal verweben sich zu einem Gesamtkunstwerk, ohne den Gegenüber zu ersticken. Dabei wäre es viel zu einfach nur diese zwei Schubladen zu berücksichtigen, denn man kann so viele einzelne Elemente in der Musik der Norweger ausfindig machen, dass es irgendwie alles sein kann. Vor allem aber sehr abwechslungsreich, denn neben Klavier, Harfe, Geige, Zither und Flöte sind es gerade die Gastmusiker, die das i-Tüpfelchen beisteuern. Da wären nämlich u.a. Lars Nedal (Solefald, Borknagar), der für Gesangparts verantwortlich war und man dieses auch sehr schön heraushören kann. Außerdem Sareeta (Ram-Zet) an der Geige und auch Gesangsparts und Lars Fredrik Frøislie (White Willow, Wobler), der das Klavier bediente. Bei so vielen Instrumenten und Einflüssen braucht man schon eine gewisse Zeit, bis man mit der Musik warm geworden ist, dann packt es einen jedoch mit ganzer Macht und man summt hier und da schnell mit. Jedes härtere Gemetzel wird oft durch liebliche Geigenklänge abgewechselt (z.B. im Song „Bruderov Paa Hægstadtun“) und so werden die Songs sehr komplex und abwechslungsreich. Lange einsilbige und immer gleichtönende Passagen sind nicht ihre Sache. Ganz im Gegenteil, denn z.B. der Track „Huldradans – Hin Grønkledde“ ist ein sehr ruhiges Lied mit Flöten und weiblichem Gesang. Dieser ist auf dem gesamten Album sowieso sehr prägend und ergänzt sich prima zu dem keifenden Black Metal Vocals und dem klaren männlichen Gesang. Trotzdem wird nie der Aspekt Härte vergessen, denn z.B. „Efterbyrden“ ist eine richtige Granate geworden. Die Musik von Asmegin ist wirklich sehr schwer zu beschreiben, denn neben dem überaus abwechslungsreichem Gesang und der sehr komplexen Instrumentierung, muss man sich dieses Album einfach selbst anhören. Viking/Pagan/Folk/Black-Metal Fans dürften aber bestimmt genauso begeistert sein, wie ich. Sicherlich eines der besten Alben dieses Jahr. Hut ab!

24.08.2003

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6 Kommentare zu Asmegin - Hin Vordende Sod & Sø

  1. dalamar sagt:

    Ich bin normalerweise ein großer Verehrer dieses Metalgenres, doch kann ich dieser Band nur sehr wenig abgewinnen. Es ist einfach zu viel des guten, Gastmusiker bis zum Abwinken, das ganze Album wirkt, als wäre es das Ziel gewesen, innerhalb der knapp bemessenen 42 min so viel Melodien/Ideen/Gesangsstile wie möglich unterzubringen. Die Produktion ist viel zu bombastisch, hier fehlt eine gewisse herzliche Rauhheit, und damit meine ich keine Black Metal Rumpelsounds. Letztendlich wäre weniger in fast allen Bereichen mal wieder mehr gewesen, musikalisches Können und songwriterische Frische ist im Übermaß vorhanden, dafür auch noch die 6 Punkte Wertung, man will ja gerecht bleiben.

    6/10
  2. anonymus sagt:

    Finde die Probesamples auch nicht sonderlich berauschend… und das Cover echt abartig…

    5/10
  3. dark evil sagt:

    ich stimme dem reviewer total zu. die scheibe ist wirklich genial, etwas konfus ist das album zwar aufgebaut, aber die vielen höhepunkte machen das wieder wett. super teil

    9/10
  4. altragar sagt:

    Wirklich abartig, viel zu fröhlich für norwegischen Black Metal, aber trotzdem düster genug für skandinavische Folklore. Und das es auch noch Spaß macht, sich das Album anzuhören, na das, das ist wirklich das Allerletzte! Und ganz recht, soviel Einfallsreichtum überfordert so manchen Hörer, der dann nicht umhin kommt, sich Kritikpunkte zu suchen, die er auch wirklich verstehen kann, weil sie z.B. im Booklet zu lesen sind. Und dann das Cover: Keine fotografierten Pandas mit Richtfunkantennen oder archaisch anmutenden Mistgabeln! Außerdem fehlen Schnee, Eis und selbst dementsprechende Reizworte!! Nichtmal Ruinen, dunkle Schlösser oder Totenköpfe gibt es zu sehen!!! Dafür so eine schöne, märchenhafte Zeichnung, die an die hübschen Cover von Mägo De Oz erinnert und noch dazu perfekt zum Musikstil passt. Und dafür, daß das gebotene Material aus 3 verschiedenen musikalischen Perioden stammt, ist es nun wirklich nicht chaotisch genug. Da kann ich abschließend leider nur 9 Punkte geben, wegen dem nervigen Babygeschrei.

    9/10
  5. hyphistos sagt:

    muss im großen und ganzen dem ersten Kommentar hier zustimmen. Es is einfach irgendwie zu viel Mischmasch… von allem etwas und im Endeffekt von allem zuviel. Damit das nicht falsch verstanden wird, gleich vorweg: ich bin eigentlich ein Beführworter von cleanem Gesang in Melodic Black Songs, solange er nur stellenweise und passend eingesetzt wird – dann klingt er richtig gut. Aber hier ist es echt schon zuviel des guten. Mind. 3 (wenn nicht mehr) verschiedene cleane Gesangsstimmen… vor allem die Frau ist manchmal ziemlich nervend wie ich meine, und viel zu wenig Gegrowle. Davon hätte es in meinen Augen dann doch ruhig mehr sein können. Die Melodie ist zum Teil ganz nett, könnte aber auch besser sein. Mehr Melodie in Form von Instrumenten und weniger in Form von Gesang hätte der Scheibe sehr gut getan. Achja – das Babygeschreie nervt wirklich *g*. Fazit: Eigentlich gut, aber irgendwie verpfuscht

    7/10
  6. njörd sagt:

    Also ich versteh nich was ihr alle habt. Àsmegin machen erstklassigen Folk/Viking Metal….Gut es besteht zwar n Unterschied zwischen Bands wie Falkenbach und co. Aber ist doch genial die scheibe 🙂

    9/10