ASKING ALEXANDRIA fragen sich mit ihrem neuen Album, wohin die Reise von hier aus gehen soll. Dies lässt sich philosophisch wie pragmatisch gerade in den heutigen Zeiten auf verschiedene Weisen beantworten und betrachten. Wir bleiben an dieser Stelle mal ganz nüchtern und schauen auf die Musik der Modern-Metal-Band aus Großbritannien, die zuletzt im Herbst 2021 „See What’s On The Inside“ veröffentlichte.
Quo vadis, ASKING ALEXANDRIA?
So wirklich klassischer Metalcore ist das, was ASKING ALEXANDRIA hier zelebrieren nicht mehr. Der eingeschlagene Weg in Richtung Alternative Metal und Rock wird weiter fortgeführt und die Songs sind meistens schön eingängige dreieinhalb Minuten lang und mit elektronischen Elementen garniert. Dabei schaffen sie es aber, einen mit eingängigen Hooklines und geschickt eingestreuten, elektronischen Elementen im Kopf zu bleiben. Doch manchmal, wie bei „Let Go“ oder dem Beginn von „Psycho“, schlägt das Pendel auch etwas zu arg in Richtung Pop aus.
Wer den Metalcore aus den Anfangstagen der Band vermisst, der wird auf „Where Do We Go From Here?“ nicht besonders glücklich werden? Screams und Breakdowns sind eher die Ausnahme, es regiert hauptsächlich der Klargesang und eingängige Beats und Rhytmen. Dass die Band es aber prinzipiell in die Richtung noch drauf hat, beweist sie beim wunderbar aggressiven Wutausbruch in „Dark Void“, der das Pendel zwischen eingängiger Poppigkeit und Aggression gut ausbalanciert.
ASKING ALEXANDRIA tänzeln auf einem dünnen Seil. Viele Songs haben Parts, die zum Vergessen sind, nur um dann kurz darauf oder beim zweiten Durchlauf doch noch eine neue Facette zu zeigen, welche interessant klingt. Gutes Beispiel dafür ist „Let The Dead Take Me“, das von poppigen Standards bis zu einer wirklich griffigen Hookline alles zu bieten hat. Und dann wäre da noch „Kill It With Fire“, eine Art einminütiger Grind-/Hardcore-Versuch, der einen komplett unvermittelt erwischt und wachrüttelt.
„Where Do We Go From Here?“ hat Licht und Schatten
Es ist irgendwie passend, dass ASKING ALEXANDRIA ihren Titelsong ans Ende der Scheibe gestellt haben. Wo geht es von hier aus hin? Es gibt Elemente auf diesem Album, die hätten eine Wertung im Fünfer-Bereich verdient, andere rechtfertigen aber auch einen Höhenflug in Achter-Regionen. Wir treffen uns heute einmal in der Mitte und hoffen, dass die Reise in Zukunft eher weiter hoch als runter geht.
Wer ist nicht ganz so radiotauglich mag, kann sich mal NONEL reinziehen, irgendwie sprechen die mich an:
https://www.youtube.com/watch?v=b393JLlLEoo
Asking Alexandria im Jahre 2023; funktioniert das noch?
Die Antwort ist ein großes „Ja“. Eine gelungene Mischung vom Alternative Rock-Sound der neuen Jahre und der härteren Note der ersten Alben. Zwar gibt es nicht viel Metalcore, aber was hier ist mischt sich gut hinein.
Alleine Nothing Left ist ein Knaller. Wohlmöglich einer der besten Songs die sie je gemacht haben.
Reckless & Relentless kann nichts wirklich vom Thron stürzen, aber Where Do We Go From Here kann sich in der Top 3 einreihen.