Ihren Ursprung hat die britische Band ASKING ALEXANDRIA in Dubai. 2003 dort gegründet, verschlug es Gitarrist Ben Bruce allerdings 2007 nach England, wo er mit neuem Begleitpersonal eine neue Band gleichen Namens gründete, die, so betont er immer wieder “nichts mehr mit der Band aus den Emiraten zu tun hat”. Etwas völlig Neues also, und somit ist “Reckless & Relentless” nun offiziell die zweite Veröffentlichung des Fünfers. Die erste, “Stand Up And Scream” erschien 2008 und ließ die britische Presse wie so oft in überschwängliche Euphorie verfallen, so dass das neue Werk schon beinahe mit der berühmten großen Spannung erwartet wird.
Im Grunde spielt die Band exakt den typischen Metalcore, den man schon seit einigen Jahren allerorten vernimmt und deckt die stilitsichen Rahmenbedingungen somit klar ab. Es gibt eine Menge Gebrülle, clean gesungene und größtenteils tatsächlich gelungene Refrains, Breakdowns und ein paar kleinere Gitarrenspielereien. Tendenziell bewegen sich ASKING ALEXANDRIA ein bisschen mehr im Hardcore als im Metal, wirklich dominant ist aber keine der beiden Einflüsse. Wichtigster Bestandteil des Sounds sind wohl die Pop-Elemente, die sich sehr an dem orientieren, was aus den 80ern in die heutige Zeit hinübergerettet wurde. Sparen können hätte man sich aus meiner Sicht die immer mal dezent eingestreuten Elektro/Trance-Breaks, die man sich von Erfolgstrendmaschinen wie ENTER SHIKARI abgeschaut hat, die aber so kompromissreich eingesetzt werden, dass sie den Sound weder richtig prägen, noch sonderlich stören können. Das Autotuning im Gesang wird nicht so exzessiv ausgereizt wie bei anderen Bands, sorgt aber, was in der Natur der Sache liegt, für einen mitunter etwas klinischen Sound. Das mag im Metalcore heute üblich sein, mich stört es trotzdem.
“Reckless & Relentless” hat neben einigen Nummern, die unspektakulär vorbeirauschen aber auch ein paar gelungene kleinere Hits zu bieten. “Someone, Somewhere” und “Breathless” etwa werden von ansprechen komponierten Melodien getragen, die für die wie immer etwas vorhersehbaren Breakdown-Stampfattacken entschädigen können. Das Album gehört sicherlich zu den qualitativ höherwertigen Releases eines nach wie vor vollkommen übersättigten Genres, und so dürften Metalcore-Anhänger, denen Schema-F mit leichten Ausbrüchen nach oben genügt, Freude mit dem Teil haben. Größtes Plus der Band ist sicher das Gespür für nette poppige Einsprengsel. Ganz ohne mittlerweile tausendfach dagewesene Standard-Formeln kommen ASKING ALEXANDRIA allerdings (noch) nicht aus. Da fragt man sich schon, ob der unbedingte Wille, sein Heimatland zu verlassen, um seine musikalisch ach so herausragenden Visionen umsetzen zu können, nicht letztenendes zu hohe Erwartungen an den Gitarristen und seine Band geschürt haben konnte.
Kann micn der Rezension eigentlich nur anschließen.
Ziemlich einfallsloser Metalcore mit Emovocals. Ab und zu blitz mal die eine oder andere neue Idee auf.
Da findet man Melo-Black-Einspänkler oder eine Synthsektion die das ganze mal ein wenig auffrischen und lebendig machen aber insgesamt ein zu vorhersehbares und zu abwechslungsloses Album.
6/10