Ashtar - Kaikuja

Review

ASHTAR gehören nicht zu den schnellsten Zeitgenossen, weder stilistisch noch in Sachen Arbeitstempo. Fast fünf Jahre sind seit dem Debüt „Ilmasaari“ ins Land gezogen. Geschadet hat es „Kaikuja“ keineswegs. Dazu wirken die neuen Songs noch reifer und ausgeklügelter.

ASHTAR sind gereift

Allerdings hat das Schweizer Duo auch noch ein paar Altlasten mitgeschleppt. Immer noch lebt der angeschwärzte Doom Metal von der Atmosphäre. Auflockerungen dagegen wirken sich eher kontraproduktiv aus. Am Besten funktioniert der ASHTAR-Sound nämlich immer dann, wenn Doom und Black Metal ineinander greifen und tatsächlich verschmelzen. So beispielsweise in „Aeolus“ oder dem starken „Bloodstones“ zu hören. Gerade Letztgenannter zählt zu den Highlights auf „Kaikuja“. Der schleppende, monotone Beginn, die wehklagende Lead-Gitarre und der plötzliche Ausbruch zum Ende hin sind in Sachen Dramaturgie ein echter Hinhörer.

Dass es bei ASHTAR auch eintönig werden kann, liegt konsequent in der Natur der Sache. Dennoch wirkt „Kaikuja“ nur selten zäh. In der zweiten Albumhälfte fällt der Spannungsbogen dann leider doch etwas ab. „The Closing“ und „(She Is) Awakening“ führen zwar solide aus dem Album, bieten aber längst nicht die spannenden Wendungen der ersten drei Songs. Das ist schade, denn die ersten 26 Minuten ziehen den Höhrer zielsicher in den Bann.

„Kaikuja“ zwischen Monotonie und wohldosierten Wendungen

„Kaikuja“ lohnt sich natürlich dennoch – insbesondere für Freunde von ausladenden, eher monotonen Klangfolgen. Was schnell langweilig werden kann, umschiffen ASHTAR eben durch drückende Gitarren und eine gutes Händchen für stimmungsvolle Momente. Hier kommt ihnen die Finsternis der Black-Metal-Einflüsse zu Gute, welche den Hörer an so einige dunkle Abgründe führen. So bleibt bei ASHTAR gefühlt zwar immer noch einiges an ungenutztem Potenzial, aber „Kaikuja“ sollte allein wegen „Bloodstones“ angehört werden.

25.05.2020

Chefredakteur

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