Ashes To Dust - From Here...Direction Sun

Review

 

Jaja, jede Zunft braucht ja ihre Nachkommen, und so ist es auch im Metal nicht anders. Während man in Amerika beinahe wöchentlich DEN Newcomer schlechthin präsentiert, nur um ihn nach dem ersten Album dann wieder fallen zu lassen, bin ich froh um jede deutsche Jungspund-Formation, die mal etwas auf Platte presst, auch wenn die meisten dieser Alben mehr oder wenig durchwachsen sind.

Auch ASHES TO DUST aus dem schönen Wels haben mit „From Here…Direction Sun“ ihre erste kleine EP am Start. Was mich etwas verwundert ist, dass die Jungs nur zu dritt sind, wobei ich meine, deutlich mehr Instrumente rauszuhören, das könnte live etwas schwer umzusetzen sein. Die Produktion ist natürlich auf Keller-Niveau, sollte bei selbstproduzierten Sachen aber kein großes Kriterium sein, denn ohne entsprechendes Label ist es schwer, sich tagelange Studio-Sessions zu gönnen.

Der erste Track „Inertia“ geht dann gleich ganz schön nach vorne, moderner Death Metal mit gehöriger Core-Schlagseite, ein böser Shouter, und keine unnötigen Clean-Parts machen das ganze zu einer runden Sache. Die fünf Tracks bewegen sich eigentlich alle in diesem Fahrwasser, mal aufgelockert durch akkustische Parts und dicke Breaks, geht das alles trotz des blechernen Sounds gut ins Ohr. Einzige Ausnahme bildet das Klavier-Stück „Dedicated To You“, welches trotz aller Klischees ebenfalls was hermacht. Hier ist also eindeutig verdammt viel Potenzial dahinter, vielleicht hat man ja Glück und ein Label wird früher oder später aufmerksam. „From Here…Direction Sun“ muss sich nicht verstecken, klar ist nach oben hin sehr viel Luft, aber die Songs bieten deutlich mehr Frische, als das Mittelmaß der letzten zwanzig selbstproduzierten Outputs, die ich mir zu Gemüte führen durfte. Weiter so!

 

06.02.2012
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