Bei Eigenproduktionen hofft man zunächst erstmal auf einen ordentlichen Sound. In Zeiten, in denen Bands bereits am heimischen PC erstaunliche Ergebnisse vorlegen gehört es schon zum guten Ton den Hörer ordentlich verpackte und druckvolle Töne zu schicken. Bei ASHES OF DECAY scheint das aber noch nicht so ganz angekommen zu sein. Eventuell war die Band aber auch versucht, authentisch und lieber etwas nach Old-School zu klingen, ich bin mir da nicht ganz sicher.
Das Ergebnis jedenfalls fällt eher dürftig aus. Sowohl die Gitarren als auch die Drums wollen keinen wirklichen Druck entwickeln und dümpeln relativ dünn vor sich hin, einzig der Gesang klingt kraftvoll. Sänger und Gitarrist Frank Schweikhardt ist auch der Einzige, der eine kleine Ausnahme darstellt, denn immerhin hebt sich sein Gesang vom Durchschnitt ab und bietet mit seinen vielen Facetten und der kraftvollen Art einiges an Hörvergnügen, was gerade bei der Ballade „Until We Die“ zum Vorschein kommt. Die restliche musikalische Darbietung hat dagegen nur wenig Unterhaltungswert. „Resurrect“ dient eher als Hintergrund-Geräuschkulisse denn als wirkliches Hörvergnügen. Das mag zum Einen an den langweiligen Soli liegen, oder viel mehr noch daran, dass die zu vernehmenden Klänge viel zu gewöhnlich sind und in dieser Art schon besser präsentiert wurden.
Wirklich schlecht ist der zweite Longplayer von ASHES OF DECAY ja nicht, aber der Funke will einfach nicht auf mich überspringen. Hierfür mache ich nicht nur die Produktion verantwortlich, mit Sicherheit nicht, eher ist es das Songwriting, dass mir Kopfzerbrechen bereitet. Ich frage mich, was den Songs eigentlich die Spannung raubt, denn Abwechslung wird in einem gewissen Maße sogar geboten – wahrscheinlich ist es die Beliebigkeit der einzelnen Parts, von den Soli mal ganz zu schweigen. Nee, da muss einfach mehr aus dem Hause ASHES OF DECAY kommen, um mit diesem Bastard aus Heavy und Thrash Metal zu überzeugen. Mehr als ein guter Lokalstatus ist da (noch) nicht drin.
Also lieber Beaver, ich weiß ja nicht, ob Dein musikalisches Verständnis oder eventuell der verwendete CD-Player das Problem darstellen, aber eines steht völlig außer Frage: ASHES OF DECAY sind und waren niemals THRASH METAL !!! Zum Anderen ist es so, dass ich Deinen Review und die darin beschriebene Beurteilung ganz und gar nicht teile… es ist vielmehr so, dass ich mich frage, ob wir überhaupt von der gleichen Band bzw.. sogar von der gleichen Scheibe sprechen ? Falls doch, sollten wir uns zunächst mal über einige Grundsätzliche Sachen aus der Welt der Stromgitarrenmusik unterhalten, bevor Du leichtfertig die selbstfinanzierten, scheissteuren Studioproduktionen von jungen, vielversprechenden Talenten hier mit dem Soundspektrum eines Commodore 64 (so was ähnliches wie ne Playstation 😉 vergleichst. Solcherlei Aussagen lassen mich an Deiner Kompetenz zweifeln und es wirft auch nicht wirklich ein gutes Licht auf Deine \"fachlichen\" Specs ! Ich weiß aus ziemlich sicherer Quelle, dass \"RESURRECT\" für die Jungs eine ziemlich große finanzielle Hürde darstellte, da man besonders Wert darauf legte, die Zweite Scheibe professionell und mit \"Druck\" einzuspielen. Man suchte sich jemanden der damit hauptberuflich seine Brötchen finanziert und spielte diesen für mich absolut gelungenen Silberling ein. Eventuell würde es helfen, wenn Du Dir zunächst mal ASHES OF DECAY ordentlich anhörst um überhaupt einen Vergleich zu bekommen… aber selbst dieses sicherlich nicht \"hervorragend\" abgemischte Erstlingswerk zeigt ganz klar den völlig eigenen und auch unverwechselbaren Stil der Jungs. Aber never, never-ever ist es Thrash !!! …und ich glaube zu wissen, was Thrash-Metal ist… Die gesamte RESURRECT stellt für mich ein absolut abwechslungsreiches und technisch gut eingespieltes Nachfolgeprojekt von ASHES OF DECAY dar. Im Bezug auf den Frontmann sind wir uns ja fast einig, aber um seine stimmliche Leistung wirklich bemessen zu können, kommt man an der ersten Langrille der fünf Männer nicht vorbei. Hier mein absoluter Fav. Song mit \"Swing-Garantie und Hymnen Potential\": \"WAR OF QONQUEST\". Ich bin fest davon überzeugt, dass die Mainzer nicht zuletzt aufgrund Ihres völlig eigenen Stils und dem damit verbundenen Wiedererkennungswert Ihren Weg machen werden und in diesem Zusammenhang werden wir (hoffentlich) auch noch viel von Ihnen hören. Wie bereits erwähnt: Für mich eine meiner persönlich besten Erscheinungen (des Undergrounds) in diesem Jahr !!! Auch im professionellen Sektor hat im Laufe diesen Jahres schon die ein oder andere Scheibe den Weg in die Verkaufsregale gefunden die deutlich hinter dieser Produktion anzusiedeln ist. ASHES OF DECAY – RESURRECT von mir eine ganz klare Kaufempfehlung mit viel Potential für die Zukunft. Bei mir 8 von 10 Punkten !!!
Greetz
Doc.Ron