Vor fünf Jahren erst hat sich diese Formation in Rimini zusammengetan, um bald darauf mit dem Komponieren eigener Songs loszulegen. Mit Erfolg, wie man anerkennen muss, und zudem kann man attestieren, dass die interne Konstellation durchaus fruchtbar zu sein scheint, denn selten genug werden uns Debütalben von dermaßen üppigen Ausmaßen kredenzt, wie es hier der Fall ist.
Zwar ist bei weitem nicht alles „Gold“, was glänzt, die zehn Songs auf „Eye“ sind aber auf jeden Fall sehr variantenreich strukturiert und lassen zudem durch Songlängen von bis zu zehn Minuten erkennen, dass bei ASHES OF CHAOS Ideen alles andere als Mangelware sind.
Die Italiener lassen vernehmen, dass sie sich im weiten Feld des Progressive Metal pudelwohl fühlen und offenbar nahezu sämtliche Gangarten davon auch zu schätzen wissen, schließlich lassen sich Zutaten von DREAM THEATER, AYREON und SYMPHONY X ebenso heraushören wie auch Anleihen bei „angesagteren“ Fraktionsmitgliedern wie PORCUPINE TREE, OPETH, TOOL oder MASTODON.
Hinzufügen ist zudem noch, dass vor allem Gitarrist Mike Crinella ein Faible für jazzige und neoklassizistische Klänge und Fusion-Sounds zu haben scheint, die zwar eher nur dezent, aber dennoch wohldosiert in das Gesamtbild integriert werden konnten.
So weit, so gut, so musikalisch spannungsgeladen und abwechslungsreich, dabei aber leider mitunter doch etwas unübersichtlich, weil – wie in den Longtracks – einfach zu verworren. Weniger wäre hier eindeutig mehr gewesen.
Selbiges gilt auch für den Gesang von Alexios Ciancio, dessen mitunter schlicht unverständliches Gegurgel zu keiner Sekunde „harmonisch“ klingt und immer wieder einen Fremdkörper darstellt. Schade insofern, da der Kerl an sich über einen durchaus passable Singstimme verfügt und mit dieser vor allem in den eher ruhigen, melancholischen Momenten sogar für Akzente zu sorgen imstande ist.
Bleibt als Fazit also festzuhalten, dass die Band zwar eine ambitionierte ist und auch über jede Menge an songschreiberischem Talent verfügt, für zukünftige Veröffentlichungen aber doch noch reichlich viel zu tun hat – unter anderem ihrem Frontmann mitzuteilen, dass man nicht zwingend alles und jeden in Grund und Boden grunzen muss…
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