Ashes of a Lifetime - When All Goes Up in Flames
Radu Todoran 
1Es ist schon erstaunlich. Seit dem es „in“ ist, alles was unter dem Banner Metalcore (oder auch Deathcore) läuft zu hassen, versuchen nicht nur Bands, dieses Label für ihre Musik zu vermeiden, sondern auch immer mehr Rezensenten saugen sich zusammengebastelte Genre-Bezeichnungen aus den Fingern, um nicht in Verdacht zu geraten, dem Metalcore doch noch irgendwie etwas abgewinnen zu können. Dabei bleiben entsprechende Alben trotzdem genau das: Eine Mischung aus Metal und Hardcore.
Und auch ASHES OF A LIFETIME aus Coburg machen auf ihrem dritten Output „When All Goes Up In Flames“ genau das. Sie bedienen sich der treibenden melodischen Riffs des Melo-Deaths und vermengen diese mit hardcoretypischen Elementen wie Breakdowns und Crew-Shouts. Dabei erfinden auch sie nichts neu, zeigen aber ein gutes Gespür für eingängige Songstrukturen und druckvolle, groovebetonte, treibende Musik.
Dabei wird jeder Zeit auf Abwechslung gesetzt. Wenn es der Song braucht, bekommt er ein nettes Soli oder elektrische – wirklich passende und unaufdringliche – Samples verpasst. Ob schnell, langsam oder Midtempo, der Groove sitzt immer richtig und die Instrumentalisten beweisen auch in kniffligen Situationen technische Fingerfertigkeiten. Auch Shouter Nils Fuhrmann fährt eine breite Palette an Stimmfarben auf: Gegrowlt, gekeift, hardcore mäßiges Gebell und dezenter Klargesang, alles wird sicher vorgetragen. Mir persönlich gefallen die Coburger am besten, wenn in guter Hardcore Manier rumgeballert und einer auf dicke Hose gemacht wird. Leider bleiben diese Momente deutlich in der Unterzahl. Auch hinten raus wird die Luft ein wenig dünner und die Ideen wirken nicht mehr ganz so durchschlagend, sprich es machen sich erste Abnutzungserscheinugen bemerkbar.
Sonst lässt sich nicht viel an „When All Goes Up In Flames“ bemängeln. Die Aufmachung mit dem schönen Artwork lässt sich sehen und der Sound ist für D.I.Y.-Verhältnisse übel fett. Sicher einer der Metalcore-Vertreter, bei dem man sich ein Ohr gönnen sollte.
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