Ashent - Deconstructive

Review

Nach eigener Aussage wollen sich ASHENT komplett von ihren Power-Metal-Wurzeln lösen und ihre Musik zu einem Gesamtmetallischen Rundumschlag machen. So begibt sich die Band mit „Deconstructive“ auf richtig dünnes Eis, dessen Tragfähigkeit ich nicht nur angesichts der gerade vorherrschenden sommerlichen Temperaturen deutlichst in Frage stellen möchte.

Das Rückgrat bildet melodischer Prog-Metal, der sich in Melodieführung und Riffing doch noch recht häufig im bekannten Power-Metal-Fundus bedient. Gelegentliche Blastbeats und Double-Bass-Attacken sollen dem Ganzen wohl etwas mehr Aggressivität verleihen – ein Vorhaben, das nicht wirklich gelingt und „Deconstructive“ zu einer reichlich unruhigen, aber doch vollkommen gewaltbefreiten Sache macht.

Hin und wieder stehen echte Ohrwurm-Melodien auf dem Programm, dies jedoch viel zu selten, um im Melodic-Sektor wirklich punkten zu können. Als Anbiederung an die Moderne kann man die fast schon Metalcore-artigen Shouts und Growls verstehen, die immer wieder im Hintergrund auftauchen, dabei aber mehr stören als dass sie dem Gesamtsound nützen.

Weiteres Stirnrunzeln verursachen unfreiwillig wirkende Breaks und rhythmische Unsauberkeiten wie beim Opener „Sinking Beneath“ und völlig überflüssige Effekt-Spielereien wie das Plattenhänger-Outro von „Imperfect“. Zunächst dachte ich, die CD wäre schlimm verkratzt oder mein Player kaputt. Doch Pustekuchen, das sind tatsächlich Bestandteile der auf den Silberling gepressten Musik. So fällt es nicht leicht, dieses Album einzuordnen. Muss man aber vielleicht auch gar nicht, denn eigentlich ist das, was ASHENT hier abliefern, ziemlich verzichtbar.

25.04.2009
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