Ashenspire - Speak Not Of The Laudanum Quandary

Während sich die Black-Metal-Szene noch darüber streitet, ob A FOREST OF STARS mit ihren letzten beiden Alben schlecht, irrelevant oder nur anders geworden sind, steht ihr Nachfolger ASHENSPIRE bereits am Start: Die veröffentlichen dieser Tage ihr Debütalbum „Speak Not Of The Laudanum Quandary“ und sind zwar keine Eins-zu-eins-Kopie der britischen Gentlemen, klingen aber doch deutlich nach Mister Curse und Co. Vor allem im Violinenspiel, in den Riffstrukturen und, gerade dort nicht zu leugnen, im Gesang sind die ersten beiden, noch Black-Metal-lastigeren A FOREST OF STARS-Alben allgegenwärtig. Und damit ist der Verfasser dieser Zeilen hin- und hergerissen zwischen Freude über einen würdigen Nachfolger der Briten und der Tatsache, dass man einen solch dreisten Klau eigentlich nicht schönschreiben darf.

ASHENSPIRE klauen – aber sie klauen so gut, dass „Speak Not Of The Laudanum Quandary“ trotzdem ein gutes Album ist

Aber was will man machen? Was gefällt, gefällt eben – und „Speak Not Of The Laudanum Quandary“ ist nicht nur dreist geklaut, sondern dabei verdammt gut geklaut und durch ein paar eigene Elemente aufgefüllt – durch die etwas mehr in Richtung klassischem Black Metal schielenden Riffs zum Beispiel. Und wie auch schon bei den britischen Vorbildern von ASHENSPIRE gilt: Das Ganze ist so verdammt emotional, dass es einem ein ums andere Mal die Gänsehaut auf die Unterarme treibt, dass man am Ende einfach nochmal „Play“ drückt. Man höre „The Wretched Mills“ mit dem aberwitzigen Strukturen und Gesängen. Man höre „Mariners At Perdition’s Lighthouse“. Man höre „Fever Sheds“. Ach Quatsch: Man höre einfach das ganze Album. Und beachte, dass die 7/10er-Wertung unter dem Artikel ein Kompromiss aus musikalischer Qualität (8/10) und eingerechneter Dreistigkeit (6/10) ist.