Viel los war in den letzten Jahren im Leben von ASHBURY HEIGHTS-Frontmann Anders Hagström: Mehrfache Wohnungswechsel, finanzielle Probleme, persönliche Krise und dann auch noch der Verlust der bisherigen Partnerin Yaz, die sich zukünftig auf Solo-Pfaden bewegt. So stand die Zukunft des erfolgreichen schwedischen Duos durchaus auf der Kippe, was nach dem äußerst hörenswerten Debütalbum „Three Cheers for the Newlydeads“ und der ebenso gelungenen „Morningstar In A Black Car“-EP dann doch sehr schade gewesen wäre.
Glücklicherweise hat sich Anders Hagström wieder gefangen und mit Kari Berg wurde ein adäquater Ersatz für Yaz gefunden, auch wenn man deren markante Stimme schon hin und wieder vermisst. Der Qualität der Songs hat dies allerdings nicht geschadet und ASHBURY HEIGHTS glänzen auch auf „Take Cair Paramour“ wieder mit feinem New Wave-Pop, der geschickt mit Einflüssen aus den 80ern und modernem Elektro spielt. Pathos, Pop, Glamour & eingängige Melodien ziehen sich wie ein roter Faden durch die 14 Songs und es macht einfach Freude, den Songs zu lauschen. Sei es das synth-poppige „Beautiful Scum“ oder das unverschämt eingängige „I Can Kill You So Easily“ – der Großteil der Songs geht flott und unbeschwert ins Ohr. Im Mittelteil dudelt das Album dann zwar mal kurzfristig etwas vor sich hin, Songs wie das düster-kitischige“Crescendo“ oder die sehr poppigen Songs „Kingdom Confession“ und „Unbearable Beauty“ sowie der schwungvolle Abschlusstrack „Invisible Man“ bügeln diese kleine Schwächephase jedoch umgehend wieder aus.
Ergänzt wird die erste Auflage der Scheibe mit einer Bonus-CD, auf der man Remixe und Demotracks geboten bekommt. Besondere Erwähnung verdienen hier der sehr hörenswerte exklusive Track „Sensual Nothing“ und der Demosong „Traffic“ aus dem Jahr 2008.
Insgesamt ist „Take Cair Paramour“ deutlich poppiger als sein Vorgänger ausgefallen, was aber keineswegs ein Nachteil sein muss. Das Album hat viele klasse Songs auf Lager – auch wenn keiner es geschafft hat, meine persönlichen Favoriten „Spiders“, „Derrick Is A Strange Machine“ und „Christ“ vom Treppchen zu stoßen.
Ashbury Heights haben mit dieser mächtigen Scheibe den Synthie-Pop-Thron bestiegen und weisen die Konkurrenz in ihre Schranken. Das Teil dürfte so ziemlich jedem gefallen, da man sofort das Gefühl der guten 80er-Jahre Mucke bekommt.
Tolle Produktion, toller Gesang, kein einziger Ausfall, alle Lieder klingen noch nach Stunden im Ohr. Uneingeschränkte Kaufempfehlung, auch wenn der Vorgänger noch einen Tick besser war.