Asathor - Die Wölfe Heulen Wieder

Review

Was mir an dem österreichischen Fünfer ASATHOR gefällt, ist, dass sie – laut ihrem Myspace-Profil – den Spaß an der Musik in den Vordergrund stellen, sich nicht um vermeintliche Richtlinien kümmern, auf Ideologien pfeifen und gern mit Klischees spielen. Was mir dagegen weniger gefällt, ist, dass sie sich dafür die völlig überfüllte Pagan/Viking-Sparte ausgesucht haben. Andererseits gibt es da reichlich Klischees, und die Musik kann man auch volltrunken spielen (und NUR volltrunken genießen, würden böse Zungen behaupten).

Mir gelingt es als Rezensent leider beim besten Willen nicht, den Spaß an der Musik in den Vordergrund zu stellen – denn ganz ehrlich: Das Einzige, was mich beim Anhören von „Die Wölfe heulen wieder“ am vom Einschlummern abgehalten hat, war meine „Berufsehre“ und der damit verbundene Wille, das Debut auch zu Ende zu hören. Ich hätte aber tatsächlich nichts verpasst.

Ich kenne wirklich nicht viel Pagan Metal, aber ich konnte mich des Gefühls nicht erwehren, sämtliche Riffs schon mal irgendwo gehört zu haben. Die Jungs von ASATHOR sind technisch dabei nicht mal schlecht; wenn man von ein paar weniger tighten Stellen absieht, könnte das Album auch als amtliche Veröffentlichung durchgehen. Gut, man müsste vielleicht nochmal einen etwas fähigeren Produzenten ranlassen – was nicht heißt, dass „Die Wölfe heulen wieder“ schlecht produziert wäre! –, aber im Grunde spricht von der rein technischen Seite nichts gegen einen größeren Bekanntheitsgrad der Truppe.

Wenn die Riffs und Songs nur nicht so unglaublich durchschnittlich wären. Es gibt nicht eine Stelle auf dem Album, die mich irgendwie wachgerüttelt hätte – die typischen Pagan-Riffs plätschern vor sich hin, das Schlagzeug klöppelt die typischen Pagan Metal-Patterns. Von Keyboards bleibt der Hörer (zum Glück?) weitestgehend verschont (mal vom Intro abgesehen, das anfangs verdächtig nach dem „Herr der Ringe“-Soundtrack klingt und glaube ich irgendwas mit Schafskäse zu tun hat). Für soviel Durchschnittlichkeit gibt es von mir eben auch nur eine Durchschnitts-Bewertung; für Sympathie kann ich leider keine Punkte vergeben, aber ich bin mir sicher, dass ASATHOR herzlich über diese Rezension lachen können. So lange sie (und die Pagan-Meute) ihren Spaß an der Musik haben, soll’s mir ja auch recht sein. Eindruck schinden kann man damit aber nicht.

25.06.2009
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