Mit ihrer 2022er-EP “Thurofreminga” vom Kollegen Thomas bereits dem Prädikat “empfehlenswert” zugeordnet, war es höchste Zeit, dass nach der “Besenken”-EP, die im Februar diesen Jahres das Licht der Welt erblickte, ein neues Album des thüringisch-sächsichen Black-Metal-Duos ASARHADDON erscheint. Vom ideal passenden Label, nämlich Vendetta Records, mit einem Signing geadelt, sind die beiden längst nicht mehr nur “empfehlenswert”, sondern inzwischen auf Augenhöhe mit den oberen Standards im atmosphärischen Black Metal.
ASARHADDON: Intensität und Atmosphäre
ASARHADDON bieten zwar auch auf “Êra” objektiv nicht viel Neues, verarbeiten aber Einflüsse zwischen WOLVES IN THE THRONE ROOM, FALLS OF RAUROS, ALDA und sogar DOWNFALL OF GAIA so stimmig und intensiv, dass die knappe Stunde der Platte ein reines, wenngleich düsteres, Vergnügen ist. Die vier überlangen Songs nutzen ihre Spielzeit von bis zu 18 Minuten (“Die roten Vögel”) sinnvoll aus, um Spannungsbögen und Dynamiken freizusetzen. Dabei wirkt “Êra” keineswegs verkopft, sondern immer aus dem Bauch heraus erschaffen und impulsiv.
Die beiden Musiker, die übrigens beide Christian heißen, geben sich zudem auf der handwerklichen Ebene keine Blöße und demonstrieren ein ums andere Mal eindrucksvoll, wie viel Herzblut in den Arrangements steckt. Hier scheint eine tiefe kreative Verbundenheit dahinter zu stecken, wenn man bedenkt, wie viel hochwertiges Material ASARHADDON in den letzten paar Jahren in verhältnismäßig kurzer Zeit angesammelt haben. Keine Frage – hier baut sich gerade eine der beliebtesten Bands für Genre-Festivals der nächsten Jahre auf.
Mehr als nur empfehlenswert: “Êra”
Einen perfekten Soundtrack für die trübe Jahreszeit liefern ASARHADDON mit “Êra”. Die rundherum sympathische, gänzlich unprätentiöse Platte bietet nicht nur eine sinnvolle Alternative bzw. Ergänzung für alle, die neben oben genannten Bands auch die sehr guten Labelmates von FRIISK abfeiern. Sie offenbart auch das Potential, sich von den großen Einflüssen zu emanzipieren, wenn die Jungs die bereits vorhandenen eigenen Ansätze noch weiter ausbauen. Allerdings ist “Êra” bitte nicht nur als gelungene Etappenleistung zu verstehen, sondern als bisher beste Veröffentlichung der Band.
Man klingt anders, als andere wohlbekannte, deutschsprachige Vertreter des Genres. Entspannter, transzendentaler, ja, ein gutes Stück erhabener und ich bin ob der schieren Eleganz und Güteklasse der Songs wirklich begeistert.
Hab das Album direkt 2x nacheinander hören müssen um alle Eindrücke zu verdauen.
Ich empfinde das als unglaublich starkes Album, gerade in Verbindung mit den Texten (ich empfehle das Textblatt parallel zum hören mit zu lesen). Das Konzept wird dadurch noch schlüssiger und ergibt noch mehr Tiefe.
Dazu passt auch die hervorragende musikalische Umsetzung, das treibt und geht schnell und heftig nach vorne wobei aber jederzeit eine tolle Melancholie mitschwingt die einen komplett in die Musik eintauchen lässt. Und auch wenn die Platte nur aus 4 Longtracks besteht kommen zu keiner Zeit Längen auf denn es fügt sich immer alles schlüssig in einander.
Definitiv das beste Werk der Band bis jetzt und ein echtes Jahre Highlight im deutschen BM Bereich.
Ich finde der Rezensent beschreibt die Einflüsse mit Bands vorrangig aus dem cascadian Black Metal schon recht treffend. Und gerade weil ich mich an dem Stil schon vor etwas satt gehört habe, empfinde ich das hier zumindest auf musikalischer Ebene „nur“ als sehr guten Genre Standard.
Ja doch, das ist schon stark. Gerade der beiden letzten Songs sind großartig.