Verdammt! Darf ich dieses Review nicht erst in zwei Jahren schreiben? Heutzutage traut man sich ja morgens nicht mehr vor die Haustür, wenn man einer MetalCore-Platte eine positive Bewertung gibt. Doch so leid es mir für alle Hasser dieses Genres und für die, die Platten wie dieser mittlerweile überdrüssig geworden sind, tut, die Dänen AS WE FIGHT liefern auf ihrem Full-Length-Debüt ein fieses Brett, das jeden Orthopäden ob der sich durch diese Mucke bildenden Brutalo-Pits und der damit verbundenen, sicheren Kundschaft frohlocken lassen dürfte.
Die Hauptfundamente dieser 2001 gegründeten Formation sind skandinavische Melodien, eine große Portion Todesmörtel und brachiale Hardcore-Attacken. „Einzigartig“, wie die Plattenfirma den Stil beschriebt, ist diese Melange bei weitem nicht mehr. Dafür aber umso effektiver, zumal die Jungs mit zwei Sängern agieren, was für nochmals erhöhte Dynamik zwischen Aggro-Kreischen und Grind-Grunts sorgt. Musikalisch gibt es durchweg auf die Fresse, mal in Hochgeschwindigkeit alles in Grund und Boden riffend, mal mörderisch groovend und schleppend und mal in typischer HC-Downbeat-Manier direkt in Magengrube. Klingt mittlerweile unspektakulär, aber AS WE FIGHT haben den Bogen raus, wie man diese einzelnen Teile verdammt wirkungsvoll aneinanderreiht und durch hochmelodische Einsprengsel wie am Anfang von „Bring It All Together“ (Hit!) noch gnadenloser einschlagen läßt. Dass hierbei alles von der MetalCore-Produzenten-Ikone Tue Madsen extrem druckvoll und wuchtig in Szene gesetzt worden ist, versteht sich von selbst.
So bleibt abzuwarten, was dieses Sextett noch zu sagen hat, wenn der große MetalCore-Boom mal abreißt. Die Klasse von HEAVEN SHALL BURN oder NEAERA erreicht „Black Nails And Bloody Wrists“ nämlich nicht ganz. Dazu fehlen noch überraschende Kniffe wie ruhig-atmosphärische Zwischenspiele/Instrumentals, die die vertonte Gewaltverherrlichung etwas auflockern und Zeit zum Atmen lassen. Ein bärenstarkes Statement, dass der MetalCore nun auch endgültig nördlich von Deutschland angekommen ist, sind diese 34 Minuten aber allemal.
solides album, das man sich ruhig mal öfter anhören kann. ich denke zwar das diese band noch einiges mehr auf dem kasten hat aber vielleicht zeigt sich das beim nächsten album!!! knappe 8 punkte.