As We Draw/Euglena/Hexis - Split

Review

Das französische Label Throatruiner Records gibt mit der vorliegenden, internationalen Dreier-Split einen netten Einblick in eventuell (zum Teil hoffentlich) folgende Veröffentlichungen der vertretenen Bands. Bevor ich zu den einzelnen Teilnehmern komme, möchte ich jedoch ausdrücklich darauf hinweisen, dass die Split-Veröffentlichung für lau über die Bandcamp-Seite des Labels zu bekommen ist (wahlweise jedoch gegen einen selbst zu wählenden Unkosten-Beitrag – ein System, welcher von immer mehr Bands genutzt wird und in Zukunft sicher eine wachsende Rolle spielen wird).

Mit AS WE DRAW macht eine französische Band den Anfang. Produktion und ungestümes Vorpreschen erinnern mich spontan an diverse Relapse-Veröffentlichungen, was definitiv ein Kompliment ist. Neben grindigen Passagen, die in meinen Ohren nach BENÜMB klingen, sind eher groovige, zum Teil gar doomig anmutende Versatzstücke auszumachen. Ein sehr abwechslungsreiches, gut durchdachtes und -arrangiertes Werk, das dem Hörer serviert wird. Das Besondere an AS WE DRAW ist nun, dass die Jungs es schaffen, so etwas wie Schwermut in ihren sludgigen Post Metal einzuweben. NEUROSIS lassen grüßen. Fein.

(7/10)

Aus Frankreich begeben wir uns in Richtung Osten: Aus Russland kommen EUGLENA, die in ihren zwei Tracks eigentlich sogar drei verpacken: „Before After/After The Before“ besteht aus zwei Teilen, deren erster aus ziemlich stumpfen und nicht besonders spektakulären Wiederholungen immer desselben Gitarren-Akkords besteht. Danach wird’s etwas interessanter – im Wesentlichen stehen auch hier Sludge und Postcore/-metal im Vordergrund. Leider können mich EUGLENA aber nicht so sehr packen wie zuvor AS WE DRAW – dabei ist die Produktion durchaus knackig, und auch die Songs können sich prinzipiell sehen lassen. Dennoch fehlt EUGLENA ein wenig das eigene Gesicht.

(6/10)

Bei den Informationen zu HEXIS, der dritten Band im Bunde, habe ich kurz gestutzt. Neben den bereits erwähnten Stilarten wird hier auch Black Metal aufgezählt; mehr noch, von BLUT AUS NORD ist bei den Dänen die Rede. Hm… Gut, es gibt ein paar Blasts (die unglücklicherweise ziemlich untight sind) und ein paar nordisch anmutende Leads. Aber das ist nur oberflächlich so, denn atmosphärisch sind HEXIS vom Black Metal in etwa so weit entfernt wie Dänemark vom Südpol. Die beiden Songs klingen am ehesten nach ziemlich gewöhnlichem Sludge, der durch genannte Einsprengsel angehübscht wirkt, es aber nicht ist.

(5/10)

Insgesamt ist das Allerlei an Post Metal also durchaus interessant, kann sich aber nur zu einem Drittel wirklich deutlich vom Durchschnitt abheben. Auf die nächste AS WE DRAW-Veröffentlichung bin ich gespannt – und dann darf’s auch etwas mehr sein. Allen, die meiner Einschätzung nicht trauen, kann ich ja problemlos empfehlen, sich die Split mal zu Gemüte zu führen.

18.11.2011

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