
Wenn es nach Scott Fairfax, seines Zeichens Mastermind und Bandchef von AS THE WORLD DIES, geht, bleibt der Menschheit noch Zeit bis zum Jahr 2029, wo schließlich ein Asteroid auf die Erde einschlägt und das uns bekannte Leben für immer verändert. Das erzählt der Veteran der englischen Death-Metal-Szene jedenfalls auf seinem zweiten Album „Nebula“. Musikalisch sind die Referenzen der Truppe aus Birmingham eindeutig, denn nicht umsonst zieht der Chef auch noch die Saiten bei MEMORIAM oder ehemals im Live-Setting bei BENEDICTION.
Kosmische Horrorgeschichten aus englischer Feder
Hatte sich das Quintett auf dem Debüt „Agonist“ noch einiges an prominenter Unterstützung wie Karl Willets (BOLT THROWER) oder Dave Ingram (BENEDICTION) dazu geholt, erzählen diese ihre kosmischen Horrorgeschichten dieser Tage in stabiler Zusammensetzung. Während der richtige Opener „Consumed“ noch ziemlich ziellos durch die Weltgeschichte schreddert, wird die spielerische Inspiration auf „Dark Oblivion“ dann doch deutlicher. Keyboards unterstützen tonnenschwere Riffs, die von einer Melodik flankiert werden, die nicht selten an den englischen Schlachtenpanzer aus Coventry erinnert.
Dennoch kranken AS THE WORLD DIES an derselben Symptomatik, welche auch die fünf Alben von MEMORIAM zeitweise aussondert: Die stur biedere Herangehensweise schafft es eben nicht ganz die Qualität eines „The IVth Crusade“ zu erreichen, auch wenn „Nebula“ unüberhörbar mehr Wert auf Atmosphäre legt. Die elektronischen Elemente, welche dem Ganzen gewissermaßen einen Sci-Fi-Charakter verleihen sollen, werden allerdings häufig von der zweifellos beeindruckenden Riffwalze überrollt und schaffen es somit kaum, sich im Gesamtbild zu verzahnen.
AS THE WORLD DIES bleiben hinter den Vorbildern zurück
Dazu sind die Songs auf „Nebula“ immer wieder zu lang. Das erneut mit schönem britischem Todesgroove versetzte „Playing God“ hält einfach keine sieben Minuten bei der Stange und beim darauffolgenden „Voices Of Angels“ hat man noch deutlich früher das Handy mit den Nachrichten des Tages in der Hand. Dass AS THE WORLD DIES auf ihrem Zweitling dennoch bei weitem nicht nur Schatten offenbaren, zeigt das schleppende „Under A Dying Sky“, das, trotz repetitivem Stil, über jeden Knochen fährt und seiner Vorbilder mit hoher Qualität huldigt.
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