As I Lay Dying - Through Storms Ahead

Review

Galerie mit 17 Bildern: As I Lay Dying - Rockharz Open Air 2023

Fünf Jahre hat es gedauert, bis AS I LAY DYING ein neues Album nach ihrem starken Comeback „Shaped By Fire“ veröffentlichen und dann steht es unter solch einem miserablen Stern: Außer Sänger Tim Lambesis strichen im Vorfeld des Releases alle Bandmitglieder die Segel und die geplante Europatour ist abgesagt – ob der muskulöse Fronter doch kein so geläuterter Mensch ist, wie er sich im Vorfeld gab? In dieser Review geht es trotz des Rosenkrieges innerhalb der Band um die Musik, die in dieser Form einmalig bleiben wird.

AS I LAY DYINGs einziges Material in dieser Besetzung

Schon 2022 drehte sich das Besetzungskarussell mächtig und Josh Gilbert, Nick Hipa und Jordan Mancino, die teils Gründungsmitglieder waren, stiegen aus. Dafür holte Lambesis sich Ryan Neff, Ken Susi und Nick Pierce in die Band, die nun zusammen mit dem anderen Langzeitmitglied Phil Sgrosso ebenfalls abgedampft sind. Daher ist „Through Storms Ahead“ das einzige Album, auf dem die „neue“ Besetzung zu hören ist.

Und die hat es drauf! Das erneuerte Line-Up merkt man der Scheibe nur an, wenn Bassist Ryan Neff ans Mikrofon tritt. Seine Stimme klingt anders als die von Josh Gilbert, der zu den besten cleanen Metalcore-Sängern überhaupt gehört, doch sie ist ein würdiger Ersatz. Live konnte er bei den alten Stücken bereits überzeugen und wenn er Textzeilen wie den Refrain vom Titeltrack „Through Storms Ahead“ vorträgt, huscht eine Gänsehaut über den gesamten Körper.

Die Gitarrenfraktion Phil Sgrosso und Ken Susi zaubert im Sekundentakt grandiose Leads aus dem Hut, während sie sich in den starken Gesangsparts vornehm zurückhält, wenn es sein muss. Das Rhythmusfundament sorgt dafür, dass einem in den passenden Momenten (Hallo, Breakdowns!) eine Faust in die Magengrube drückt. Es gibt zwar keinen Überhit wie „My Own Grave“ auf dem Vorgänger, aber alle zehn Tracks sind eine Machtdemonstration dessen, warum AS I LAY DYING zu den besten Metalcorebands des Planeten gehören – oder gehörten?

„Through Storms Ahead“ ist verdammt gut und das tut weh

Im Vergleich zu „Shaped By Fire“ ist „Through Storms Ahead“ das bessere Album, da es durchgängig ein höheres Niveau hat. Daher tut es doppelt weh, dass Lambesis seine ganze Mannschaft vergrault hat. So bleibt die Zukunft von AS I LAY DYING erneut ungewiss, doch das Vermächtnis dieser tollen Band überdauert.

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08.11.2024

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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