As I Lay Dying - Shaped By Fire

Review

Der Skandal um Tim Lambesis, der auch zur zwischenzeitlichen Auflösung führte, wird die Band wohl Zeit ihrer Karriere begleiten. Doch um diesen soll es hier nicht gehen, denn AS I LAY DYING sind zurück. Nachdem sie im vergangenen Jahr schon eine Comeback-Tour gespielt haben, legen sie jetzt ihr bereits siebtes Studioalbum nach, und „Shaped By Fire“ ist ein achtbares Werk geworden, das ohne große Überraschungen die Erwartungen erfüllt.

„Shaped By Fire“ ist ein typisches AS I LAY DYING-Album

Daher wäre es falsch zu behaupten, AS I LAY DYING melden sich mit einem Paukenschlag zurück, obwohl „Shaped By Fire“ zweifelsfrei seine richtig starken Momente besitzt. Der Beginn könnte sogar auf eben jenen Knaller hinweisen, der sich am Ende als sehr gutes Album herausstellt. „Blinded“, der Titeltrack „Shaped By Fire“ und vor allem „Undertow“ heben die jeweiligen Stärken der, und das steht außer Frage, Metalcore-Institution hervor. Typische AS I LAY DYING-Riffs und -Melodien, wüste Prügel-Moshpit-Attacken sowie die Mischung aus Lambesis‘ harschen Vocals und dem melodischen Klargesang von Bassist Josh Gilbert funktionieren hervorragend und gehen sofort ins Ohr.

Ein bisschen „Business as usual“ schwingt zwar mit, ist bei der emotionalen Inbrunst, mit der der Fünfer zu Werke geht, aber zweitrangig. Das gilt aber leider nicht für alle Songs auf „Shaped By Fire“. Während die bereits zuvor veröffentlichte Single „My Own Grave“ als eines der stärksten und emotionalsten Stücke des Albums im Gedächtnis hängen bleibt und auch „Redefined“ sofort zündet, fallen Songs wie „Gatekeeper“ schnell der Skip-Taste zum Opfer. Trotz viel Energie und kräftigen Thrash-Anleihen will der Funke einfach nicht überspringen. Selbiges gilt für das deutlich melodischere „The Wreckage“, das trotz, oder gerade wegen, des gewollt-dramatischen Refrains eine Spur zu viel Pathos enthält, in den Strophen aber wieder Pluspunkte sammelt.

Fans kommen auf ihre Kosten

Und so bleibt „Shaped By Fire“ den großen Knall vielleicht schuldig. Denn das beste Album ihrer Karriere ist es nicht geworden, aber eben ein starkes Metalcore-Album ohne dramatische Ausfälle, aber mit ein paar Nummern, die etwas vorbeirauschen. Dennoch: Steckt man die Erwartungen, die möglicherweise aus der Vergangenheit und auch der Reunion entstanden sind, etwas zurück, so haben AS I LAY DYING eines definitiv gemacht: Ein lohnenswertes Metalcore-Album geliefert, das alles beinhaltet, was man von der Band kennt und hören möchte.

17.09.2019

Chefredakteur

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