As Eden Burns - The Great Celestial Delusion

Review

Manchmal kommen sie wieder. Diese Aussage trifft nicht nur auf Stephen Kings gleichnamige Kurzgeschichte zu, sondern auch auf bestimmte Musik(sub)genres – so zum Beispiel den schwedischen Death Metal der neunziger Jahre, wie das vorliegende Album beweist.

AS EDEN BURNS ist eine junge Band aus Texas, die nach einer Fünf-Track-EP namens „Trace The Artery“ nun via Candlelight Records ihr Debütalbum „The Great Celestial Delusion“ veröffentlicht. Darauf spielen die Amis typischen Death Metal, wie er für das Schweden der Neunziger bekannt war, mal mehr in Richtung Stockholm, mal eher nach Göteborg und ab und zu sogar zu schwarzem Todesstahl der Marke DISSECTION tendierend.

Es ist – auf die Musik bezogen – natürlich eine heikle Sache, als junge Band Zeiten nachzueifern, die man selbst nicht erlebt hat (zumindest nicht bewusst). Zu laut sind die „Kommerz“-Schreie, zu schnell wird der Vorwurf der bloßen Nachahmung ausgepackt. Trotzdem muss man AS EDEN BURNS lassen, dass sie gute Musik schreiben und sich bei aller Orientierung an den alten Schweden nicht im bloßen Kopieren verlieren. Fette Riffs und viel Atmosphäre sind die Hauptsache im Sound von AS EDEN BURNS, woraus kluger, eingängiger, aber trotzdem technisch aufwendiger Death Metal der alten Schule entsteht. Dieser erinnert mal eher an GRAVE, geht dann wieder in Richtung der frühen IN FLAMES, um ab und zu sogar – wie bereits erwähnt – Black-Metal-Einflüsse erkennen zu lassen. Oder, um einen moderneren Vergleich zu bringen: „The Great Celestial Delusion“ klingt ähnlich wie „Nocturnal“ von THE BLACK DAHLIA MURDER, passt aber insgesamt mehr in die Sparte „Old School“ und kommt völlig ohne moderne Einflüsse und Momente aus.

Bei allem Lob habe ich allerdings auch einen großen Kritikpunkt anzubringen: den Sound. „The Great Celestial Delusion“ klingt tatsächlich, als wäre es in den Neunzigern aufgenommen, an manchen Stellen könnte man sich sogar vorstellen, gerade ein Tape zu hören. Das steigert natürlich auf der einen Seite die Authentizität des künstlerischen Ansatzes, den AS EDEN BURNS verfolgen, ist aber auf der anderen Seite wegen der Unklarheit, mit der die Songs dem Hörer präsentiert werden, ein absoluter Nachteil – ganz davon abgesehen, dass die Platte einfach fetter und geiler klingen würde, wenn sie mit einem zeitgemäßen Sound ausgestattet wäre.

So komme ich leider nicht drum herum, in der Bewertung Punkte abzuziehen. Hätte ich mit einer vernünftigen Produktion wahrscheinlich acht von zehn Punkten gegeben und eine klare Kaufempfehlung ausgesprochen, zücke ich wegen diesen Matsches „nur“ glatte sechs.

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07.11.2008

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