Was will uns dieses Cover sagen? Vielleicht „Hände hoch! Sonst knallt’s!“? Nun, meine Hände sind oben. Aber es knallt trotzdem, wenn auch nur einseitig. Hatte ich auf der letzten Stoner Rock-Platte, die mir reviewtechnisch durch die Finger glitt (ALLHELLUJAs „Inferno Museum“), noch bemängelt, dass die Mucke zu wenig kickt, während die Vocals reinliefen wie ein Whiskey on the rocks, verhält es sich bei ARTIMUS PYLEDRIVER genau andersherum.
Während die Musik hier groovt wie die Sau, staubt wie Cowboystiefel nach einem harten Ritt durch die Prärie, stinkt wie ein wochenlang ungewaschener Straßenpenner samt Köter, rotzt wie ich in besten Heuschnupfenzeiten, wabert wie der bekiffteste Hippie in Woodstock und einfach assig ist wie der letzte Südstaaten-Redneck-Raufbold, schlagen die Vocals zwar in dieselbe rauhe, versifft-versoffen-intensive Kerbe, gehen aber auf Dauer durch ihr nervig-monotones „Brian-Johnson-auf-stonig-dreckig-getrimmt“-Timbre gehörig auf den Sack. Schade eigentlich, denn ansonsten tritt die Mischung aus Heavy Southern Rock, bluesigen Einflüssen, dominanten Riffs, packendem Groove, verspielten Leads, viel Energie, einem guten Schuß Metal und mehreren Pullen Jack Daniels in der Blutbahn vehement Arsch. Vor allem, weil die Produktion für diese Art von Musik absolut perfekt ausgefallen ist. Checkt einfach mal den Opener „Swamp Devil“ oder „Get Some“ an und Ihr werdet geplättet von dieser intensiven Stoner-Breitseite.
Gemessen an der Tatsache, dass dieser selbstbetitelte Rundling erst das Debüt des Ami-Quintetts darstellt, sollte man diese Truppe im Auge behalten. Wirklich Verbesserungsbedarf besteht nämlich, wie schon erwähnt, nur hinter dem Mikro. Musikalisch brauchen sich die Jungs jetzt schon nicht mehr vor Combos der Marke ALABAMA THUNDERPUSSY, NASHVILLE PUSSY oder SPIRITUAL BEGGARS verstecken.
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