ARTILLERY waren in den Achtzigern eine der wenigen Bands aus Europa, die gegen die schier übermächtigen Thrashbands aus Amerika anstinken konnten. 1985 debütierten die Dänen mit „Fear Of Tomorrow“ auf Neat Records, und schoben zwei Jahre später schon „Terror Squad“ hinterher. Die beiden Scheiben wurden geprägt von pfeilschnellem Thrash, dem Frontmann Flemming Ronsdorf mit seiner herausragenden Stimme Eigenständigkeit verlieh.
Im Jahre 1990 ließ die Band dann das melodiösere „By Inheritance“ vom Stapel, meiner Meinung nach eines der besten Thrashalben überhaupt. Viele sahen ARTILLERY schon als legitime Nachfolger von METALLICA, doch alles kam anders.
Trotz der starken Scheibe bekam die Band immer noch kein Bein auf den Boden, und löste sich kurz darauf auf.
Nach diversen Reunionsversuchen liegt letzt mit „One Foot In The Grave, The Other In The Trash“ die erste DVD der Truppe vor, auf der es einen Gig vom Metalmania Festival plus diverse Extras zu bestaunen gibt.
Das Erste was auffällt, ist die Tatsache, dass Frontmann Flemming Ronsdorf die Band verlassen hat und durch einen jungen Mann mit Namen Sören Adamsen ersetzt wurde. Dieser macht seine Sache eigentlich sehr gut, doch seinen Vorgänger kann er nicht wirklich vergessen machen. Der Rest der Band sollte sich allerdings mal eine kräftige Scheibe von ihrem sehr aktiven Sänger abschneiden, denn die Herrschaften gesetzteren Alters bewegen sich doch bestenfalls sehr gemäßigt.
An der Klasse solcher Killertracks wie „By Inheritance“, „Time Has Come“ oder „Khomaniac“ ändert die Schlafmützigkeit der Altherrentruppe zwar nichts, aber Action sieht schon irgendwie anders aus.
Wer nach den dreizehn Livesongs noch nicht genug hat, der kann sich noch mit vier Videoclips und diversen Interviews die Zeit vertreiben.
Insgesamt stellt „One Foot In The Grave, The Other In The Trash“ für ARTILLERY-Fans, so es die noch gibt, eine ordentliche Sache dar, auch wenn ich die Band lieber zu ihrer Glanzzeit und mit Flemming am Mikro gesehen hätte.
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