Artificial Light Attraction - Fragile Skin

Review

Eine äußerst engagierte One-Man-Show hat der schweizer Musiker und Songwriter Yves P. Schaub mit seinem Projekt ARTIFICIAL LIGHT ATTRACTION umgesetzt, dessen Debut „Fragile Skin“ kürzlich veröffentlicht wurde. Neben den Kompositionen zeichnet er auch für Gesang, Lead- und Rhythmusgitarre und Bass verantwortlich. Unterstützt wird er dabei lediglich von dem Produzenten Jan Stucki, der Samples und Loops beisteuert, sowie dem Guest-Drummer Tobias Roth.

Herausgekommen ist ein sehr atmosphärisches Album. Melancholische Melodien werden mit rockigen Gitarrenriffs gepaart. Die progressiven Arrangements werden nicht übertrieben frickelig dargeboten. Zwar zeichnet sich die Musik schon durch etliche Breaks aus, doch kann man die Übergänge als dezent bezeichnen und nicht immer erfolgt ein vollständiger Rhythmus- oder Tempowechsel. Manchmal erfolgt ein Break einfach, um die bis dato aufgebaute Stimmung ausfließen zu lassen.
Es gibt aber auch Stücke, die in einem rockigeren Gesamtgerüst stecken, wie z.B. „Truth“, dass mich teilweise an Werke von RUSH erinnert. Weitere musikalische Einflüsse, die uns auf „Fragile Skin“ begegnen sind PORCUPINE TREE und wie bei vielen Progressive-Rock-Alben auch die Urväter der Spielart PINK FLOYD. Das Ganze wird so abwechslungsreich umgesetzt, wie es das Genre zulässt. Sehr eingängige melodische Momente treffen auf tiefsinnige, schwermütige Ausbrüche.
Man merkt den Kompositionen aber an, dass hier ein erfahrener Musiker werkelt. Am Gitarren- und Bassspiel gibt es nichts auszusetzen. Das Schlagzeug kommt mir ein bisschen zu flach, sodass man im Endeffekt dafür auch einen Drum-Computer hätte verwenden können. Ziemlich beeindruckt bin ich dagegen vom Gesang, der sehr ausdrucksstark ist und unheimlich viel Gefühl rüberbringt. Aber es kommt nicht von ungefähr, dass der Schweizer immer wieder als Gastsänger in anderen Projekten erwünscht ist.

Yves P. Schaub versteht es sehr gut, Emotionen über die Musik auszudrücken. Es sind allerdings viele schwermütigen Stimmungen vorhanden, sodass das Hören nicht immer zu einem entspannten Genuss wird. Aber wer vielschichtigen Progressive Rock mag, sollte „Fragile Skin“ eine Chance geben. Auf der bandeigenen Homepage sind verschiedene Bezugsquellen genannt.

14.02.2008
Exit mobile version