Arthedain - Infernal Cadence of the Desolate

Review

KURZ NOTIERT

Eigentlich hatte ich mich als Tolkien-Nerd schon gefreut: ARTHEDAIN ist eines der Nachfolge-Königreiche von Arnor, dem nördlichen Gegenstück zu Gondor. Der Waldläufer und ungekrönte König Aragorn entstammt dem Geschlecht der Könige dieses Reiches und wird Gondor und Arnor einst wieder vereinen. All diese Mythologie findet auf dem ersten Langspieler von ARTHEDAIN jedoch nicht statt. Die Black-Metal-Band, bei der bis vor kurzem noch Tobias Schuler von DER WEG EINER FREIHEIT am Schlagzeug saß, verarbeitet stattdessen philosophische Themen, widmet sich vor allem der Sinnlosigkeit menschlichen Strebens angesichts des unausweichlichen Niedergangs. Insofern ist es vielleicht doch ganz passend, sich nach einem untergegangenen Königreich zu benennen.

Musikalisch wird melodisch-melancholischer sowie glatt produzierter Black Metal dargeboten, der an manchen Stellen auf Death Metal und Post Rock trifft. Ein moderner Mix also, der für jene interessant sein dürfte, die auf ähnliche Bands wie HARAKIRI FOR THE SKY oder eben DER WEG EINER FREIHEIT stehen. ARTHEDAIN erreichen jedoch nicht ganz deren künstlerisches Niveau, sondern begnügen sich oft mit Riffs von der Stange. Dennoch ist „Infernal Cadence of the Desolate“ eine unterhaltsame knappe Stunde Schwarzmetall geworden, einet sich aber eher als Hintergrundbeschallung denn zum Eintauchen. Wenn die Band am Ball bleibt, kann sie sich durchaus für höhere Weihen qualifizieren – natürlich auch ohne Tolkien-Bezug.

24.06.2018

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3 Kommentare zu Arthedain - Infernal Cadence of the Desolate

  1. BlindeGardine sagt:

    Der hier verlinkte track klingt schonmal echt cool, auch wenn ich den vergleich mit harakiri for the sky nur schwer nachvollziehen kann und auch der weg einer freiheit mMn deutlich knüppliger agieren (zumal ich bei letzteren och nie anflüge von post rock entdecken konnte).
    Werd mir das teil wohl mal in gänze geben.

    1. ClutchNixon sagt:

      Es lohnt sich! Ich glaube diese Post Verweise bezogen sich oft auf das recht unkonventionelle Drumming auf zumindest zwei DWEF Alben. Deren Ambientflächen kratzen zumindest an besagtem Genre. Diese Band hier weiß noch nicht so recht welchen Weg sie gehen möchte. Ist erster song noch reichlich proggy bemüht sich der zweite bereits um die Essenz des Genres. Hör dir vllt die Platte zuvor an. Das klingt schon ein webig nach älteren Harakiri.

  2. nili68 sagt:

    In der Tat garnicht übel. Mal mehr von denen hören gehen auf Youtube. Die Vocals sind sehr gut.