Artas - Riotology

Review

Etwas mehr als zwei Jahre ist es her, dass die Wiener Modern Metaller von ATRAS als Gewinner des Metalchamp-Wettbewerbs einen Vertrag beim renommierten Label Napalm Records einheimsen konnten und dort ihr von Presse und Fans umjubeltes Debüt “The Healing” veröffentlichten. Mit “Riotology” legen die Österreicher nun ihr zweites Album nach, das exakt dort anknüpft, wo der Vorgänger endete. Denn grundsätzlich sind ARTAS ihrem musikalischen Konzept treu geblieben und kredenzen auch auf “Riotology” eine moderne Mixtur aus Neo-Thrash, Melodic Death Metal und Metalcore, wirken zugleich jedoch gereifter als auf dem Debüt, die Songs beeindrucken mit knackigem Riffing, sehr variablen Vocals (im Wechsel Growls, Shouts und cleaner Gesang in verschiedenen Sprachen), durchdachten Strukturen, geschickten Arrangements und Rhythmus- und Tempowechseln. Dabei preschen ARTAS stets zielsicher und kraftvoll nach vorn und gönnen dem Hörer lediglich in den melodischen Refrains, die fast alle Ohrwurm-Charakter aufweisen, und während einiger kurzer Zwischenstücke eine Pause.

Kritisch anzumerken ist jedoch, dass die Österreicher gleich in mehreren Belangen einfach übers Ziel hinaus geschossen sind. Es zwar löblich, dass Abwechslung und das Kombinieren verschiedener Einflüsse bei ARTAS groß geschrieben werden, der Fünfer versucht jedoch einfach zu krampfhaft, dieses Konzept bei jedem einzelnen Song durchzusetzen, sodass viele Parts und zum Teil ganze Titel schlichtweg erzwungen daher kommen, außerdem wirkt das Gesamtwerk gleich weit weniger abwechslungsreich, wenn für jeden Song exakt dasselbe Rezept verwendet wird, auch wenn dieses für sich genommen originell und variabel sein mag. Das führt wiederum dazu, dass das Album über die überlange Spielzeit von fast 70 Minuten die Spannung einfach nicht aufrecht erhalten kann, hier hätte man problemlos um mindestens ein Drittel kürzen können.

Dennoch wird jeder, der schon das Debüt für sich entdecken konnte oder auch Fan der angesprochenen Genres ist, sicher Gefallen an “Riotology” finden.

24.01.2011
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