ART OF VIOLENCE würden wohl lügen, wenn sie die Frage, ob der Göteborg-Stil sie maßgeblich beeinflusst habe, mit „nein“ beantworteten. Auch wenn die fünf Pforzheimer von sich behaupten, eine eher moderne Melodic Death Metal-Scheibe abgeliefert zu haben, so orientieren sie sich letztendlich doch mehr am melodischen Elchtod der Mittneunziger-Ära, wenngleich die Mannen etwas rabiater lärmen und auch gerne mal die Thrash-/Death-Keule der unmelodisch-brutalen Sorte auspacken, wie es zum Beispiel „Hellfire“ deutlich zeigt. Ansonsten rattern die Nummern straight, schlüssig und stets mit doppelstimmigen Sechssaiter-Tonfolgen nach vorne, die abwechselnden Screams und Growls fügen sich prima ein, und auch die Rhythmussektion macht ordentlich Dampf. Bis auf die gelegentlich nicht ganz optimal in Szene gesetzten Drums ist den Schwaben ein professionell aufgezogenes Werk gelungen, und auch vom optischen Aspekt her kann man angesichts einer Eigenproduktion nicht meckern.
Was „Shadows Of The Past“ allerdings stark nach unten rutschen lässt, ist die meist ausbleibende Qualität und Halbwertszeit, besonders aber die Vorhersehbarkeit. Man weiß fast immer, wie die Akkordfolgen verlaufen, und zu allem Überfluss rödeln die Stücke oftmals mit zu vielen Wiederholungen ein wenig arg langatmig daher. Von Bands dieses Kalibers gibt es einfach schon zu viele im hoffnungslos überfüllten Musikbusiness. Somit dürfte es für ART OF VIOLENCE ohne eine Kurs- und Gütekorrektur schwierig werden, sich aus der Masse abzuheben. Das hier Präsentierte hat noch zu viel Provinzband-Charakter, und das gilt es auszumerzen.
Kommentare
Sag Deine Meinung!