ART OF SIMPLICITY… ART OF SIMPLICITY. Wo ist nur der Fehler im Bandname, warum stört er mich beim Hören des Albums dermaßen? Das waren die Fragen, die mir bei der ersten Berührung mit „Caught In This Iless Storm“ durch den Kopf schossen. Doch, siehe da, nach dem ersten Durchlauf fiel es mir dann wie Schuppen von den Augen: Schlichtheit ist einfach genau das Attribut, das man für die Musik der Band als allerletztes verwenden kann. Tatsächlich bieten die griechischen Progressivemetaller nämlich komplexe Musik, die mit einigen flotten Elementen besticht und mit gelungener Komposition immer wieder kokettiert.
Da mischt die Band sehr vertrackte Songstrukturen mit wunderschönen Melodiebögen, um dann gleich im Anschluss wieder auf die Pauke zu hauen. Vom Songwriting scheinen die Mannen etwas zu verstehen, denn an Komplexität und komplizierter Struktur gemessen braucht die Band sich wirklich nicht zu verstecken. Der Bass und die gesamte Vorausabteilungen erschallen mit einem gehörigen Groove, dabei vergessen sie aber nie, die Songs auch anzutreiben. Das Drumset ist sowieso häufig sehr vertrackt, die Rhythmik oftmals ungewohnt und kompliziert. Das verlangt zwar eine gewisse Aufmerksamkeit des Zuhörers, weiß jedoch zu gefallen.
In das Instrumentalensemble reiht sich dann noch ganz corzüglich der Gesang ein – Giorgos Ikosipentakis Stimme passt ganz wunderbar und macht, mal ruhig melodisch, mal schreiend und hart, einen wirklich guten Eindruck. Klar, all diese Gesichtspunkte kennt man irgendwie auch schon von anderen progressiv metallischen Kapellen, stellt sich also die Frage, ob ART OF SIMPLICITY nicht etwas gesichtslos daherkommen. Glücklicherweise kann ich die Frage rasch mit einem energischen „Nein!“ beantworten – nicht zuletzt durch die Violine, die mal singend melodisch, mal quälend schief, dabei aber interessant und ansprechend, in den Songs vor sich hin dudelt. Das, meine Herren, hat Charakter und passt ganz wunderbar!
Im Großen und ganzen haben die progressiven Griechen mit „Caught In This Iless Storm“ bei mir Anklang gefunden. Die Band ist knackig, hat Charakter und einige Songs mit Ohrwurmfaktor. Die Mannen begeistern durchweg mit Einfallsreichtum und technischer Perfektion. Prog-Freaks, die Vertracktheit lieben, werden hiermit eine Menge Spaß haben, leider nur impliziert das gleichbedeutend, dass der Einstieg in die Musik wirklich kein einfacher ist. Somit wage ich, ART OF SIMPLICITY schlussendlich auf den Aspekt der Kunst, also ART, zu beschränken, womit auch meiner anfänglichen Misere nun entgegengewirkt ist.
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