Árstíðir Lífsins - Hermalausaz

Review

Das Trio ÁRSTÍÐIR LÍFSINS, bestehend aus Mitgliedern so illustrer Bands wie HELRUNAR aus Deutschland und CARPE NOCTEM aus Island, hat bisher immer absolut hohe Qualität abgeliefert, was vor allem im Pagan Black Metal nicht unbedingt selbstverständlich ist. Die vorliegende EP „Hermalausaz“ erschien drei Jahre nach dem letzten Langspieler „Saga Á Tveim Tungum II: Eigi Fjǫll Né Firðir“ und bietet zwei neue Tracks, die jeweils über 20 Minuten Länge vorweisen.

„Hermalausaz“ – ein Ausflug in die nordische Mythenwelt

Die Band taucht wieder tief in die altnordische Geschichte und Mythenwelt ein, wobei sie sich auf ausgewählte skaldische Dichtungen und eine Interpretation der Inschrift des sogenannten Runensteins von Eggja konzentriert. Sprachlich wählen ÁRSTÍÐIR LÍFSINS einen alt-norwegischen Dialekt, was der Musik zusätzliche Tiefe und Authentizität verleiht.

ÁRSTÍÐIR LÍFSINS verfeinern ihr vorzügliches Rezept

ÁRSTÍÐIR LÍFSINS bleiben sich musikalisch treu und pflegen weiterhin den vielschichtigen Mix aus klassischem norwegischen Black Metal, archaischen Klängen, Percussion und nordischem Folk. Der Gesang ist nuancenreich und wechselt zwischen Epik, Aggression und Melancholie. Parallelen zu den ersten drei ULVER-Alben, den frühen IN THE WOODS oder MOONSORROW drängen sich förmlich auf.

„Hermalausaz“ setzt genau da an, wo uns „Saga Á Tveim Tungum II: Eigi Fjǫll Né Firðir“ verlassen hat, wobei sich das komplexe Songwriting eher an den längeren Stücken wie „Ek Sá Halr At Hóars Veðri Hǫsvan Serk Hrísgrísnis Bar“ orientiert. Im direkten Vergleich zum Vorgänger wirken sowohl die Songstrukturen als auch die Dynamiken innerhalb der beiden Songs um einige Nuancen durchdachter und detailverliebter, wodurch sich die beiden 20-minütigen Brocken wesentlich kurzweiliger und konsistenter präsentieren.

Über jeden Zweifel erhaben

Wie bereits für die letzten beiden Alben lässt sich auch für die vorliegende „Hermalausaz“-EP nur eine absolute Empfehlung aussprechen. Wer die beiden Teile der „Saga Á Tveim Tungum“ mochte, wird sich auch hier direkt zuhause fühlen. Freunde der alten Alben von ULVER, ENSLAVED oder IN THE WOODS können blind zugreifen.

12.05.2024
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