ArsGoatia - Agitators Of Hysteria

Review

Galerie mit 18 Bildern: ArsGoatia - Party.San Metal Open Air 2023

ARSGOATIA gingen teilweise aus dem österreichischen Sludge/Doom-Kollektiv OUR SURVIVAL DEPENDS ON US hervor, fahren trotz vereinzelter Überschneidungen musikalisch aber einen etwas anderen Film. Auf ihrem Debüt „Hiding Amongst Humans“ rührten die Salzburger eine explosive Mischung aus Black-, Death- und Thrash Metal mit vereinzelten Ausflügen in doomige Gefilde an, mit „Agitators Of Hysteria“ folgt nun der zweite Frontalangriff.

ARSGOATIA bleiben wüst und abwechslungsreich

Nun ist Abwechslungsreichtum ja selten etwas Negatives, allerdings ließ das Debüt ob seiner Sprunghaftigkeit auch ein wenig den roten Faden vermissen. Auf „Agitators Of Hysteria“ gehen ARSGOATIA zwar nicht weniger wüst ans Werk, konsolidieren ihren Sound aber zumindest teilweise. Das Chaos wirkt diesmal etwas kontrollierter, auch wenn es beim Opener „Anointing Of The Sick“ noch nicht so wirken mag.

Der Wirbelsturm aus infernalisch rasendem Black Metal, breaklastigem Thrash-Geknüppel und vollkommen enthemmtem Gebrüll will ohne Umschweife die Bude einreißen und der erhabene, doch in keiner Weise liebliche Klargesang im letzten Drittel wiegt da nur bedingt in Sicherheit. Unter der Oberfläche brodelt es bei ARSGOATIA nämlich stets gewaltig und man muss immer dafür gewappnet sein, hinter der nächsten Ecke einen Ziegelstein ins Fressbrett geschleudert zu bekommen.

Das deutlicher im Black Metal verwurzelte „Empty Eyes Creation“ offenbart gewisse Parallelen zu WATAIN und gewährt ebenfalls Raum für ein thrashiges Zwischenspiel sowie fiebrige Klargesangseinlagen. Dagegen erinnert das subtil betitelte „Cunt And Cocaine“ zunächst an rockige Mitt-2000er-SATYRICON auf, wer hätte es gedacht, Koks, bevor die Party komplett eskaliert und in eine Gewaltorgie mündet. Mit den folgenden Songs bewegen sich ARSGOATIA wieder mehr in der Schnittmenge des Eröffnungsdoppels, ergänzen das Ganze um ein paar herrlich kreischende Death-Metal-Gitarren und lassen bei „Coronation Oath“ außerdem mit atmosphärischen Chorgesängen aufhorchen.

Anfangs blutig, nach hinten raus etwas zäh

Danach verrennen sich die Ziegenfreunde von der Neudegg Alm allerdings ein wenig. Das zwölfminütige, von Trommeln, schamanistischen Gesängen und unwirklichen Spoken-Word-Passagen dominierte „The Beating Heart Is A Lonely Hunter“ mag unter dem Einfluss bestimmter Substanzen wie ein transzendentaler Fiebertraum wirken. Nüchtern gerät die Nummer aber schnell zur Geduldsprobe und auch die zwei Minuten Geschrote am Schluss schaffen da nur leidlich Abhilfe. Der flotte Black-Thrasher „The Golden Clit Of Abomination“ bietet in zweieinhalb Minuten zwar nochmal gutes Training für die Nackenmuskulatur, wirkt aber nach dem zähen Vorgänger nur noch wie eine Fußnote und wäre an jeder anderen Stelle des Albums besser aufgehoben gewesen.

So schlagen ARSGOATIA auf den ersten drei Vierteln von „Agitators Of Hysteria“ eine ansehnliche Schneise der Verwüstung, die sowohl durch die furiose instrumentale Darbietung als auch durch den gewöhnungsbedürftigen aber markanten Wechselgesang aufhorchen lässt. Am Ende stellt sich die Band aber selbst ein Bein und schmälert den guten Gesamteindruck etwas. Nichtsdestotrotz wirken die Salzburger im Vergleich zum Debüt fokussierter, auch wenn anfangs oft nur einzelne Songfetzen hängen bleiben und man sich in das Extreme-Metal-Potpourri erneut erstmal reinhören muss.

30.01.2025

"Musik hat heute keinen Tiefgang mehr." - H.P. Baxxter

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