Ein Blick ins Booklet der Österreicher von ARS MORIENDI verspricht Einiges: Dunkel gekleidete, versteinert blickende Jungens posen vor einer Felswand – zwar recht zurückhaltend, doch mit einer unterschwelligen Überzeugung. Des Weiteren zu erkennen: Je ein Immolation- und ein Vader-Shirt an zwei der Kollegen. Wahnsinnsgeballer vorprogrammiert? Hm, teilweise. Denn was der Vierer auf seinem eigenproduzierten Debutscheibchen „Dissimulated“ als „Fucking Thrashmetal“ bezeichnet, ist nicht ganz so f*ckend, wie es die Stilbezeichnung prophezeit. Laut Band sei es aber jedem selbst überlassen, dem Mix aus Death/Thrash eine geeignete Bezeichnung zu finden. Und das ist tatsächlich keine allzu leichte Aufgabe.
Denn die 5 Tracks auf „Dissimulated“ bieten in glasklarer Produktion ein so breit gefächertes Spektrum an Stilrichtungen, dass die Wahl des selbst kreirten Begriffes des FTM verständlich wird. Zunächst einmal wird sofort die offensichtliche Sympathie des Vierers zur Thrash-Größe Slayer erkennbar, die zusammen mit gelegentlichen Death-Momenten oftmals angenehme „Mosh ’n Groove“-Parts entstehen lässt. Auch vereinzelte schwarzmetallische Einflüsse („Crossing The Line“) mit atmosphärischen Keyboardpassagen lassen sich feststellen. Zudem gesellen sich schließlich noch die (die Platte dominierenden) mehrstimmigen Gitarrenmelodien, die klar der Abteilung „I love In Flames“ zugeordnet werden können. Unbeeindruckt von dieser großen Vielfalt bieten die Jungs eine eigentlich nette Mischung, die viele Thrashmetaller- und einige Deathmetallerherzen (vor allem Growl- und Shouttechnisch) aufgehen lässt – wäre da nicht das kleine Problem des Stilmixes. Während beim Opener „Endless Silent Sleep“ die Mischung aus fröhlichen Gitarrenthemen und straightem Trash eine hervorragende Wirkung besitzt, wird das immerwährende Prinzip bis zum Ende der Platte leicht vorhersehbar. Den größten Beitrag dazu stellen die dauernden Melodieeinsätze, welche auch in den unpassendsten Momenten auftauchen.
Ein wenig mehr Arbeit am eigenen Stil der Band allerdings und das Kompensieren der unnötigen Melodien und die Kunst des Sterbens (Ars Moriendi) wäre nicht mehr so künstlich. Dem Plattenvertrag stünde dann ebenfalls nichts mehr im Wege.
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