Arna - Dragged To A Lunar Grave

Review

Das 2019 gegründete spanische Duo ARNA veröffentlicht mit „Dragged To A Lunar Grave“ die erste Zusammenfassung des bisherigen musikalischen Schaffens. In Anbetracht der finsteren Schwarzweiß-Fotografie, welche das Debütalbum ziert, lässt sich eine Verflechtung mit dem Schwarzstahl der rauen Art schnell erahnen. ARNAS Musik als tausendste Inkarnation des Vampyric Black Metal abzutun, würde dem Erstlingswerk und seinen Schöpfern allerdings nicht gänzlich gerecht werden.

ARNA bieten nordische Kälte, statt spanischer Sonne

Vielmehr pendeln sich die beiden Musiker irgendwo zwischen dem klassisch norwegischen Black Metal der zweiten Welle, sowie hin und wieder aufblitzenden Versatzstücken modern geprägter Bands wie MGŁA und GAEREA ein. Die eigenen Wurzeln werden dabei von ARNA nie aus den Augen verloren, ohne jedoch in allzu schwer verdauliche Raw-Black-Metal-Gefilde abzudriften (konträr zur durch das Cover-Artwork hervorgerufenen Implikation). Nachdem die ersten Synth-Klänge auf „Dragged To A Lunar Grave“ einer Hommage an die Frühwerke von BURZUM gleichkommen, schlägt das darauffolgende Riffing eine eher melodische, wenn auch nach wie vor klassische Richtung ein. Die Screams von Sänger Morthalion lassen sich am ehesten als zweckdienlich beschreiben, der Fokus liegt bei ARNA eindeutig auf der Atmosphäre schaffenden Instrumentierung.

Auf den soliden Opener folgt mit „Moonknife“ der schwächste Song des Albums. Das Drumming wirkt streckenweise hölzern, was zu Lasten der Dynamik des gesamten Tracks geht. Direkte Wiedergutmachung gibt es sodann im unmittelbaren Kontrast mit „Dolmen“. Besagter Titel stellt in seiner mitreißenden Darbietung alle anderen Songs auf „Dragged To A Lunar Grave“ in den Schatten, die eingangs erwähnten Parallelen zu MGŁA machen sich hier besonders bemerkbar, ohne direkt abzukupfern oder Plagiarismus zu betreiben. Mit dem abschließenden „Aunra“ bemühen sich ARNA, an das hohe vorangegangene Niveau anzuknüpfen, den Aufschluss verpasst der Song letztlich nur knapp.

ARNA füttern die schwarze Seele

ARNA bieten mit ihrem Debütalbum eine anständige Interpretation eines zeitlosen Stils, welcher in seiner hiesigen Darbietung zwar nicht mehr zu überraschen vermag, aber dennoch mit Herzblut und Hingabe präsentiert wird. Puristen werden auf „Dragged To A Lunar Grave“ zweifelsohne reichlich Futter für die schwarze Seele finden, auf der nächsten Veröffentlichung dann vielleicht mit noch etwas mehr „Dolmen“ und weniger „Moonknife“.

27.07.2021
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