Army Rising - Impending Chaos

Review

In Irland, der Heimat dieses Quintetts, zeigt man sich schon jetzt übermäßig euphorisch von der Truppe, der Rest der Welt dagegen dürfte bislang noch kaum Notiz von ARMY RISING genommen haben. Britisch-insulanische Euphorie in Sachen Nachwuchs kennt man an sich zur Genüge, weshalb man auch in diesem Fall wohl ein klein wenig auf dem Teppich bleiben wird müssen.

Schlecht macht der Fünfer seine Sache aber keineswegs, vielmehr zeigen uns die Jungspunde, dass man sehr wohl „zeitgemäß“ agieren und dennoch die „alte Schule“ im Auge behalten kann, ohne wirklich Stilbruch zu begehen. Allerdings muss man geradezu diesbezüglich auch erwähnen, dass gerade in eben jener (zugegeben auch durchaus gewagten) Kombination momentan noch die Schwachpunkte der Iren auszumachen sind.

Das Können, traditionelle Thrash-Riffs (ich vermeine dabei vor allem ANNIHILATOR und die früheren TESTAMENT, sowie EXODUS, aber auch modernere Truppen wie LAMB OF GOD zu vernehmen) darzubieten und dabei authentisch zu klingen, hat die Band fraglos, ebenso die Kompetenz, mit überaus melodischen, neuzeitlichen Fragmenten (stellenweise kommen mir dabei die früheren MACHINE HEAD sowie THREAT SIGNAL in den Sinn, aber auch ein Einfluss der frühen SOILWORK ist zu hören) in Erscheinung zu treten und dennoch hart und harsch zu agieren. Daraus eine homogene Melange zu kreieren, ist aber dann noch nicht so ganz ausgereift, weshalb man phasenwiese eher von „Stückwerk“ sprechen muss und der „Fluss“ der Kompositionen zu wünschen übrig lässt.

Spielfreude, Einstellung wie auch technische Kompetenz an den Instrumenten sind hier mit Sicherheit reichlich vorhanden, und das ist schon einmal ein gutes Zeichen. Wenn sich die Truppe bis zum nächsten Versuch also auch noch an den Arrangements, vor allem aber am Strukturieren ihrer Kompositionen versucht und diesbezüglich ordentlich nachzulegen im Stande ist, muss man beim nächsten Album wohl sogar ihren schreibenden Landsleuten recht geben.

16.10.2011
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