ARMORY bleiben mit „The Search“ charmant. Während beispielsweise ihre US-Kollegen VEKTOR mittels dunkel leuchtenden High-Tech-Monstrums souverän ins All jagen, brettern die Schweden mit einer verbeulten Fünf-Mann-Rakete und überdimensionaler Abgaswolke rumpelnd auf ihre Entdeckungstour. Das schon lange nicht mehr minderjährige Gefährt ist optimistisch betankt mit dem Adrenalin der alten und einiger jüngerer Helden, deren Logos das Fenster des Cockpits bis auf zwei kleine Sicht-Schlitze rigoros zukleben. Zu viele Eindrücke von links und rechts führten nur ab vom Kurs.
ARMORY bleiben ungeschliffen unter dem Radar
Und so lassen es ARMORY nach „World Peace … Cosmic War“ einmal mehr mit ärmellosem Hemd, Riffs, enger Hose, großem Schuh, Riffs, perfekt unperfekten Vocals, wildgewordenem Schlagzeug und Riffs krachen – im Namen von AGENT STEEL, im Namen gar von ganz frühen BLIND GUARDIAN, von RANGER, meinetwegen auch ENFORCER. Im Namen des Speed Metal, des Heavy Metal, des hohen Schreis und des Gangshouts. In Rechnung gestellt, dass hier zudem weiterhin nichts unnötig abgeschliffen wird, bleiben ARMORY so auch mit „The Search“ vermutlich ein Schatz, nach dem die breite und träge Masse kaum suchen wird.
„The Search“ bietet Vollgas-Unterhaltung
Und die coolen Kinder? Die können zugreifen. Die Stücke von „The Search“ bieten auf der ungesicherten Grenze zwischen genannten Genres aufputschende Vollgas-Unterhaltung, deren Riffs mal weniger („Hyperion“: mehr Thrash als alles andere), mal mehr („Hisingen Warriors“: Rock’n’Rolf auf Käffchen) erkennen lassen, dass sie eigentlich alle auf Trab gebrachte echt-metallische Tonfolgen sind. Im Vergleich zu „World Peace … Cosmic War“ geben sich die Hits zwar schwieriger zu erkennen – aber das muss für bestimmte Kreise ja kein Makel sein.
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