Armored Saint - Symbol Of Salvation Live

Review

Wenn es Bands gibt, deren Name sofort fällt, wenn es um unterbewertete Acts geht, sind ARMORED SAINT regelmäßig dabei. Von 1984 bis 1991 veröffentlichten die Mannen um Sänger John Bush fünf Scheiben, welche allesamt exzellente Kritiken einfuhren. Der große Durchbruch gelang ARMORED SAINT aber nicht. 1990 verstarb Gründungsmitglied Dave Prichard an Leukämie und „Symbol Of Salvation“ bedeutete für die Band eine einschneidende Veränderung. 2018 anlässlich des sich abzeichnenden Jubiläum des Albums aus dem Jahr 1991 „Symbol Of Salvation Live“ im New Yorker Gramercy Theatre aufgezeichnet.

„Symbol Of Salvation Live“ ist eine Hommage an Dave Prichard

Während der „Symbol Of Salvation“-Tour 2018 nutzen ARMORED SAINT diverse Termine zur Präsentation der kompletten „Symbol Of Salvation“ plus einige Best-of Tracks. „Symbol Of Salvation Live“ enthält ergänzend fünf Demos aus den Schreibsessions zu „Symbol Of Salvation“ mit Dave Prichard. Diese Songs sind teilweise bereits auf dem 2018er Re-Release von „Symbol Of Salvation“ zu finden. „People“ und „Nothing Between The Ears“ sind auf „Nod To The Old School“ erschienen. Wirklich neu ist von den Demos nichts.

Die Setlist ist identisch zur Erstveröffentlichung via Metal Blade 1991. Der Klassiker „Reign Of Fire“ eröffnet die Livescheibe. „Dropping Like Flies“, „Last Train Home“ oder der Titeltrack gehören durchaus zum Standard-Live-Repertoire von ARMORED SAINT, erscheinen in der Aufführung der kompletten „Symbol Of Salvation“ aber in einem anderen Kontext. Highlights sind für den eingefleischten Fan eher Nummern wie „The Truth Always Hurts“, „Burning Question“ und „Tainted Past“, welche ARMORED SAINT bisher sehr selten live gespielt haben. „Tainted Past“ beginnt in der 1991er Studioversion mit einem Gitarrenintro, welches von Prichard stammt.

Die DVD beinhaltet die emotionale Ansage von Bush zu dem Interlude „Half Drawn Bridge“ für die Ballade „Another Day“. Dieser Song wird nochmals speziell zum Gedenken an Dave Prichard zelebriert. „Hanging Judge“ hingegen widmet die Band dem Produzenten von „Symbol Of Salvation“ und Gründer vom Metal Blade, Brian Slagel. In ihrer langen Karriere spielte die Band den Song auf der 2018er Tour erstmals live. Slagel sorgte dafür, dass die Band nicht am Tod von Prichard zerbrach und die circa 25 Tracks, welche in der Rohfassung entstanden, aussortiert und weiter bearbeitet wurden. Slagel übernahm den Job als Produzent und sorgte am Ende dafür, dass 13 Tracks den Weg auf einen Silberling fanden.

Gründer von Metal Blade sorgt für den Fortbestand von ARMORED SAINT

Wer die komplette Geschichte zu der Entstehung von „Symbol Of Salvation“ nach dem Prichards tragischem Tod innerhalb von nur gerade einmal sieben Monaten nach der Diagnose erfahren möchte, dem sei das 2003er Re-Release empfohlen. In einem Interview erklärt Slagel, wie und warum er welche Tracks ausgewählt hat. Zudem befinden sich die von 1988 bis 1990 entstandenen Demo-Tracks auf einer gesonderten CD. In der Ansage zu „Hanging Judge“ erläutert Bush, dass ARMORED SAINT ohne die Aktivitäten von Slagel nicht mehr existieren würden.

„Symbol Of Salvation Live“ komplettiert die bisherigen verschiedenen Veröffentlichungen des Klassikers von 1991. Neben den bereits erwähnten Re-Releases 2003 und 2018 mit den Demoversionen und den Slagel-Interview-Aufzeichnungen fehlt zur Komplettierung nur noch die Livedarbietung der Scheibe. Das fehlende Stück liefern ARMORED SAINT 2021 mit Bravour ab. Die DVD zeigt die emotionale Seite der Band bezüglich der Bedeutung des Releases für den weiteren Verlauf der Karriere. Fans greifen sowieso zu, Neueinsteiger, welche einen Hang zu Live-Mitschnitten haben, machen ebenfalls nichts verkehrt.

15.10.2021

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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