Und hier ein Review nur für den Metalgreg :
Ganz ohne Schnörkel, ohne Ballast. Ohne selbstverliebten Sermon, ohne gezwungen geistreiche Idee, ohne weit hergeholte Anekdote, ohne In-Review-Clash, ohne Leichen und ohne Geschichte in der Geschichte, eben ein ganz normales… here we go :
Die Münchner Krawallos von ARMISTICE hauen uns mit ihrer mittlerweile fünften Luftmine feinste Thrash Metal Kost um die Ohren, dass es eine Art hat. Knackig, frisch und unverbraucht – naja, sagen wir mal es ist knackig… man kann Thrash sicher nicht einfach mal so zwischen Tür und Angel neu erfinden. Dabei decken die Jungs und das Mädel (am Bass – hey, wieso sind die Weiber entweder in solchen Bands eigentlich immer die Bassderwische?) vornehmlich den guten Old School Thrash der Bay Area ab, wobei die unverkennbaren Slayer Einflüsse jedoch niemals zu verleugnen sind. Denkt man zu Beginn des Openers „ChildSoldier“ aufgrund des Sounds noch an End-Achtziger-VOIVOD, ist spätestens nach anderthalb Minuten klar, wohin die Reise geht. Wer ein wenig auf FORBIDDEN, mächtig auf EXODUS und sowieso auf die L.A. Dreschkönige steht, kann bei der Platte eigentlich nicht viel verkehrt machen. Zudem blitzen immer mal ein paar melodiöse Soli auf und die Chose bewegt sich ein wenig in Richtung alter ANNIHILATOR Tage. Dabei hat die Mannschaft auch technisch was los.
Lediglich das allzu arg eindimensional geratene Geshoute von Stefan Fischer trübt den ansonsten prächtigen Ersteindruck etwas.
Zudem ist es wie die Kicks bedauerlicherweise zu sehr in den Hintergrund gemischt worden und geht in der kratzigen Produktion, die stellenweise auf eigenartige Weise zu basslastig erscheint, ein bisserl unter.
Dafür wird hier die Abwechslung im Songwriting groß geschrieben, so dass wir neben den vielen SLAYER-Zitaten (z.B.: „Rabies“ mit rockigen Thrash Titanen Riffs, wobei es zwischendurch noch ne dufte EXODUS Attacke aufs Maul gibt, oder eben das Intro zu „Nail Me To The Cross“, das dermaßen Hanneman/King ist, dass es eigentlich auf „Seasons In The Abyss“ hätte stehen sollen), eben auch die besten Momente der weiten amerikanischen Szene zu Gehör gebracht bekommen.
Fein, dass sich ne deutsche Band in dem Genre nicht zwangsweise nach Kreator/Sodom/Destruction anhören muss (naja, so GANZ frei davon sind ARMISTICE nun auch wieder nicht…).
Für geschwindigkeitsabhängige Banger wird desweiteren ne ganze Palette geboten, die den Nackenwirbel von schnell-zerfetzend („Rabies“) über schleppend-groovig, ja fast doomig-krachend („Trail Of Fear“) bis hin zu Stakkato-spaltend den Garaus macht.
Die Band hat tatsächlich einige echte Brecher am Start, auch wenn die Scheiblette insgesamt noch ein Stück von den hehren Vorbildern entfernt ist. Die haben eben noch immer die allgemeingültigeren Riffs, das erhabenere Songwriting und die kräftigere Produktion im Kreuz.
Doch mit ARMISTICE muss man von nun ab rechnen! Leute, das macht Freude auf mehr…
(So, mein lieber Metalgreg – das war mal ohne alles – nächstes Mal pack‘ ich wieder Gürkchen und Extra-Ketchup drauf…)
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