Armagedda - Svindeldjup Ättestup

Review

Und schon wieder eine Band, bei der viele Jahre vergehen, bis sie neues Material veröffentlichen. 17 Jahre in denen ARMAGEDDA nicht das geringste Bedürfnis hatten, der Musikwelt etwas Neues zu präsentieren. Die beiden Schweden huldigen auf „Svindeldjup Ättestup“ dem Erfolgsalbum „Ond Spiritism“ mit einem Song und bleiben alten Gewohnheiten treu.

Die Geister, die ich rief – ARMAGEDDA

Black Metal und seine Intros. Man kann sagen, was man will, aber ich als bekennende Intro-Verschmäherin werde nicht warm damit. Sicherlich stimmen Intros auf das vorliegende Album ein, öffnen einem meditativ die Sinne für das, was kommen mag. Doch manchmal denke ich mir: Das hätte man sich auch sparen können. Subjektives Empfinden off.

Ein Hit wie „Afsked“ fehlt auf diesem Album. Dafür gibt es eine Bandbreite an überraschend abwechslungsreichen Tracks wie beispielsweise „Likvaka“ zu hören. Sänger Graavs Stimme ist ausgereifter. Er variiert sie und krakelt noch übellauniger als sonst und in verschiedenen Tonlagen seinen Hass in die Welt hinaus.

Maximale Räudigkeit – „Svindeldjup Ättestup“

ARMAGEDDA steht drauf, ARMAGEDDA wird geliefert. Schleppende Rhythmen, abgrundtiefer Hass, Stakkato-Riffs, Midtempo, kurze Blastbeat-Parts, Gift und Galle. Ähnlich wie ihre Genrekollegen von PEST und CRAFT liefern sie rohen und schnörkellosen Black Metal.

Ein guter Track zum Reinhören ist „Guds Kadaver (En Falsk Messias)“. Der erschafft nach alter ARMAGEDDA-Manier einen atmosphärischen Raum, kreist mit immer wiederkehrenden Melodien um sich selbst und generiert ein Stück Wahnsinn.

Der elfminütige Song „Evigheten I En Obrytbar Cirkel“ hält, was er verspricht und dudelt munter vor sich hin. Er kombiniert Akustik-Parts mit schrabbeligen Riffs und endet mit einem dröhnenden Fadeout.

Wütende Monotonie

„Svindeldjup Ättestup“ ist ein solides Werk, mit dem sich ARMAGEDDA nicht mit Ruhm bekleckern, aber auch keinen absoluten Mist produzieren. Sie schaffen gute eingängige Riffs, eine zermürbende Atmosphäre und eine Monotonie, die schnell abgegriffen wirkt. Das Album wird sicherlich viele Fans begeistern. Ich schließe mich ihnen nur im gehobenen Mittelfeld an.

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14.06.2020

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6 Kommentare zu Armagedda - Svindeldjup Ättestup

  1. cocs sagt:

    kann den Review eigenentlich zustimmen, es war von Armagedda nichts anderes zu erwarten und das ist auch gut so,ich kann jedenfalls nichts mit den allseits hochgejubelten NeuKram von Mgla, Wintefyletth usw. nichts anfangen,die Produktion ist technisch etwas besser, vom Stil her hat Armagedda mit Nordvis natürlich ein ideales zu Hause gefunden

    9/10
    1. nili68 sagt:

      Ich mag alt und neu, kommt auf den Einzelfall an. Neu, wenn ich ernsthaft Black Metal hören will und sowas wie Armagedda dann für Ü50-Parties.. 😛

      1. cocs sagt:

        Ü50, siehste dann passt das für mich

      2. nili68 sagt:

        War auch nicht wertend gemeint. Viel Spaß damit.. 🙂

    2. Watutinki sagt:

      @cocs: Da kann ich Dir nur beipflichten, Mgla, Wintefyletth geht auch nicht an mich ran, habe es mehrfach versucht. Aber ist ja ok, Geschmäcker und so.
      Mit Ü50 habe ich übrigens noch lange nichts zu tun. Freue mich aber schon darauf, wenn ich mit Ü80 in meinem verranzten Sofa sitze, endlich richtig Zeit für Pen’n’Paper habe und meinen Enkeln ohne Erbarmen Armagedda um die Ohren brettere. :))

  2. Steppenwolf sagt:

    Das geht schon eher in meine Richtung. Auch Craft finde ich sehr geil… wie gesagt es gibt Ausnahmen