Armada - Of An Ocean
Review
Eigentlich bin ich kein Freund davon, Presseinfos für absolut bare Münze zu nehmen oder diese in einer Review kritisch zu zerlegen. ARMADA allerdings plustern sich in der ihren ziemlich auf, sprechen gar von einem gänzlich neuen Metalcore-Sound, den die erste EP „Of An Ocean“ der Welt offenbart. Hoch gesteckte Ziele, die in dieser Form binnen Sekunden weggespült werden.
Die größte Überraschung bleibt der Sound
Was freilich nicht heißt, dass ARMADA schlecht oder überflüssig wären. „Of An Ocean“ bietet so ziemlich das, was von einer Metalcore-Band aus den USA zu erwarten ist: ein guter Schuss Wucht, aber ebenso poppige Refrains. Dazu gibt es noch den einen oder anderen Sing-Along-Chorus. Ansonsten passiert nicht viel, außer dass Erinnerungen an AS I LAY DYING oder KILLSWITCH ENGAGE geweckt werden.
Überraschender als die Musik selbst ist, dass ARMADA „Of An Ocean“ nicht überproduziert haben, sondern auf einen relativ natürlichen Sound setzen. Das kostet den Songs aber keineswegs ihre Wucht, sondern verleiht ihnen im Gegenteil ein paar Ecken und Kanten – natürlich nach US-Maßstäben. Allerdings leidet „Of An Ocean“ unter den Vocals. Während der Klargesang noch stimmig ist, fehlt es dem Geschrei an Volumen. Die häufig hohen Schreie fangen auf Dauer sogar gewaltig an zu nerven.
Keine Metalcore-Revolution
Viel mehr gibt es zu „Of An Ocean“ dann auch nicht zu sagen. ARMADA revolutionieren den Metalcore nicht, aber das war auch nicht meine Erwartungshaltung. Trotzdem, gerade an den eigenen Ansprüchen gemessen ist diese erste EP nicht der Oberhammer. Für das technische Können und die ansprechende Produktion gibt es Punkte. Ebenso für ordentliche Refrains, zum Beispiel in „Wake Me Up“. Aber ansonsten nutzt sich das Material leider ziemlich schnell ab, da helfen auch alle Versuche, mithilfe von Tempovariationen Abwechslung und Spannung einzuflechten, nichts – und das bei der kurzen Spielzeit. Passt schon … aber mehr als eine Zukunftshoffnung auf solidem Niveau ist das noch nicht.