Arktau Eos - Unworeldes

Review

Weniger schamanistisch-nächtlich, dafür sehr viel erdiger, naturverbundener, mystischer als „Ioh-Maera“ ist das Vinyl-Only-Album „Unworeldes“ von ARKTAU EOS, das gleichzeitig mit dem genannten Geschwisteralbum erscheint. Während so vieler Tracks, wie es Jahreszeiten gibt, baut das finnische Dark Ambient-Duo innerhalb von jeweils neun oder zehn Minuten höhlenartige Gebilde aus Klängen, die an Richtung Erdmittelpunkt tendierende Didgeridoos erinnern, aber auch einfach schwebende, manchmal fast moogige Synthesizer-Klänge sind, die sich lavaartig zwischen Melodiebausteinen hindurchwälzen.

Das alles passiert hier rein instrumental und fast ohne Percussioneinsätze (bis auf das wieder sehr rituelle Ende des ohnehin interessanten „Geometry Of Silence“), ist aber trotzdem fast genauso finster wie auf „Ioh-Maera“. Gelegentlich, und das ist atmosphärisch schon ein Unterschied, kommen Erinnerungen an die experimentelle elektronische Musik der 70er und 80er-Jahre auf. Natürlich wollen ARKTAU EOS in puncto Stimmung etwas anderes als Klaus Schulze oder POPOL VUH und erreichen das auch, aber die Mittel sind interessanterweise sehr vergleichbar.

Im Vergleich zu „Ioh-Maera“ ist „Unworeldes“ wesentlich weniger intensiv und spektakulär, auch wenn es sich deutlich zu zeigen bemüht, dass die Krone der Schöpfung eher in der Unterwelt als über der Erdoberfläche zu suchen ist. Das funktioniert auch, macht im direkten Albumvergleich aber trotzdem einen etwas stiefmütterlich behandelten Eindruck.

01.11.2012
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