Der afrikanische Kontinent dürfte von den meisten Szenegängern überwiegend als metallisches Brachland empfunden werden. Und dennoch gibt es auch hier begeisterte Stromgitarren-Könner, die mit weit mehr als nur einem Exotenbonus auftrumpfen können. Mit ARKA’N ASRAFOKOR verschaffen Reigning Phoenix Music nun einer ebensolchen Truppe die verdiente Aufmerksamkeit und veröffentlichen nach mehreren Verschiebungen dieser Tage ihr Album „Dzikkuh“ in unseren Gefilden.
Bei ARKA’N ASRAFOKOR blühen die rebellischen Wurzeln auf
Musikalisch findet man die Wurzeln von ARKA’N ASRAFOKOR im traditionellen Heavy Metal, der jedoch auf einem geradezu unverschämt hohen Aggressionslevel und mit einer modernen Thrash-Schlagseite zelebriert wird. Die behäbige Bräsigkeit alteingesessener Szene-Ikonen ist der Band aus Togo vollkommen fremd, hier blühen die rebellischen Wurzeln von unser aller Lieblingsmusik noch voll auf. In den besten Momenten entstehen damit hypnotisch groovige Ohrwurm-Hits wie „Walk With Me“ oder „Mamade“, während selbst die schwächeren Stücke mit ihrem komplexen Songaufbau und musikalischem Tiefgang weit aus dem Genre-Durchschnitt herausstechen.
Natürlich spiegelt sich auch ihre Herkunft im Klangbild von ARKA’N ASRAFOKOR wieder. Die zahlreichen Tribal-Elemente wecken Erinnerungen an SOULFLY oder THE HU, weisen durch die charakteristischen Rhythmen und Melodien aber in ihre ganz eigene Richtung, die weder südamerikanische noch asiatische, sondern eben westafrikanische Folklore zelebriert. Dazu passen auch die – für mich größtenteils unverständlichen – Texte, in denen ARKA’N ASRAFOKOR das traditionelle Ewe des südlichen Togo mit französischen und englischen Parts mischen.
Auch ohne Afrika-Faible ist „Dzikkuh“ hörenswert
Mit den englischen Songtiteln richten sich ARKA’N ASRAFOKOR hingegen klar an ein internationales Publikum, welches die Musik auch ganz ohne vorhandenes Afrika-Faible genießen darf. Denn auch über die exotische Folklore-Anmutung hinaus versteht die Band ihr metallisches Handwerk und hat mit „Dzikkuh“ ein wirklich beeindruckendes Album vorgelegt, das einmal mehr verdeutlicht, wie viel auch in den traditionelleren Metal-Spielarten bislang noch ungesagt geblieben ist.
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