Arise - The Reckoning

Review

Einfach hatten es die schwedischen ARISE (insgesamt tummeln sich weltweit mindestens zehn Bands gleichen Namens) in ihrer Karriere bisher nicht. Trotz der Veröffentlichung guter Alben, kamen sie in den Magazinen eher schlecht und unterbewertet weg. Kern der Kritik war zumeist die mangelnde Eigenständigkeit des Materials der ersten drei Werke. Einerseits nachvollziehbar, da sich die Band dem melodischen Death/Thrash verschrieben hat, der bekanntlich nicht allzu viele Variationsmöglichkeiten bietet. Es gibt eben mit Schmackes auf die Glocke, die Melodien dürfen aber auch nicht vernachlässigt werden.
Andererseits ärgern mich solche Kritikpunkte in Bezug auf eine Band wie ARISE auch ein wenig, da die Verfasser offenbar ein Problem mit der Stilrichtung an sich haben. Solange die Darbietung so professionell und – im positiven Sinne – abgeklärt wie im Fall der Schweden daherkommt, freue ich mich sogar, dass es Bands gibt, die einen meiner favorisierten Musikstile am Leben erhalten. Es beschwert sich ja wohl auch niemand darüber, dass es noch andere Thrashbands neben (oder besser gesagt unter) SLAYER gibt, oder?! Womit wir wieder bei obiger Erkenntnis angelangt wären: Death/Thrash ist nun mal Death/Thrash!

Sowieso fällt es mir anhand des aktuellen Albums „The Reckoning“ schwer, den Mangel an Eigenständigkeit überhaupt zu finden. Okay, die Gitarristen spielen auf E-Gitarren und der Sänger schreit. 1:0.
Ansonsten wartet das Album mit einer gelungenen Mischung aus harten Riffs, groovigen Passagen und schönen Melodien auf. So wie man es von einer Death/Thrash-Band eigentlich auch erwartet. Und da ARISE in den 16 Jahres ihres Bestehens, wie bereits erwähnt ein recht professionelles Level erreicht haben, zeigen die Daumen klar nach oben. Auf „The Reckoning“ sitzt jeder Ton an der richtigen Stelle und aufgrund des abwechslungsreichen Aufbaus der Songs kommt so schnell auch keine Langeweile auf.
Geschwindigkeitsmäßig sind ARISE meistens am oberen Ende der Skala anzutreffen, doch versteht es die Band auch, ihre Kompositionen durch stampfende Breaks und schön eingängige Refrains aufzulockern.
Sollte es so etwas wie eine Verwandtschaft zu anderen Bands des Genres geben, würden mir zum Beispiel THE DUSKFALL oder IMPIOUS in den Sinn kommen, da diese, wie auch ARISE, die eine oder andere rockige Note mit ins Geschehen einbauen, was mir persönlich immer gut gefällt.

Was mir an „The Reckoning“ noch ein bisschen fehlt, sind ein, zwei richtige Ohrwürmer, wie „Another World To Consume“ vom zweiten Album „Kings Of A Cloned Generation“.
Ansonsten macht diese Platte richtig Laune und sei allen Freunden des Death/Thrash-Genres zum Probehören empfohlen.

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08.03.2010

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