Eins vorneweg: Bei den hier besprochenen ARISE handelt es sich nicht um die Nürnberger Metaller, die schon länger in unserem Archiv hausen, sondern um vier schwedische Jungs, die 2001 mit ihrem Debüt „The Godly Work Of Art“ erstmals auf der Bildfläche erschienen. Melodic Death/Thrash in Reinkultur wurde dort gezockt, der zwar als gelungen, weniger aber als eigenständig zu bezeichnen war. Und genau dies ist auch auf dessen Nachfolger der Fall. An allen Ecken und Enden schimmern die immer und überall gerne zitierten AT THE GATES und CARCASS durch. In langsamen Momenten („Another World To Consume“) kommt noch eine Prise HYPOCRISY dazu. Doch nicht genug der Fremdassoziationen: Durch die rotzig-rauhe Produktion und die genauso gearteten Vocals von Erik Ljunqvist fühle ich mich hier und da an RAISE HELL erinnert. Und auch die letzten beiden Werke von THE CROWN dürfte das Quartett in den vergangenen zwei Jahren gerne mal gehört haben, denn einige Gitarrenläufe auf „Kings Of The Cloned Generation“ klingen wie frisch aus der Feder eines Marko Tervonen. Ihr seht, Eigenständigkeit gehört noch immer nicht zu den Stärken von ARISE. Es werden munter Vergleiche gezogen, aber keine eigenen Akzente der Band betont. Doch trotz dieses „Hab ich alles schon mal gehört“-Gefühls, kann man nicht abstreiten, dass die Songs ausnahmslos richtig Arsch treten, mit griffigen Riffs ausgestattet und alles in allem gut durchdacht sind (z.B. „Strangled Love“, „Master Of Gravity“ oder „Stick To The Line“). Dennoch kann ich mir keine gute Wertung abringen, denn eigentlich sollte es doch Ziel jeder Band sein, eine eigene Identität aufzubauen. Ok, viele werden jetzt sagen: „Lieber gut geklaut, als schlecht selbst gemacht!“ Dabei denke ich mir aber immer: „Lieber in einem fahrenden Zug im Führerhaus sitzen, als aufzuspringen und keiner merkt es!“ So ist „Kings Of The Cloned Generation“ eine kurzweilige Angelegenheit geworden, in die alle Fans oben genannter Bands gefahrlos reinhören können. Das nächste Mal darf aber ruhig ein wenig mehr ARISE in ARISE stecken. Bis jetzt macht das Quartett nämlich nur dem außerordentlich passend gewählten CD-Titel alle Ehre.
Extrem langweilig.