Arise And Ruin - Night Storms The Hailfire

Review

Ein wütendes, aggressives Hardcore-Thrash-Angriffskommando aus dem hohen amerikanischen Norden, aus Kanada nämlich, bewegt sich in großen, unaufhaltsamen Schritten auf uns zu. ARISE AND RUIN sind keine unbekannten mehr und waren bereits mit einigen echten Szenegrößen unterwegs, ihr zweites Full-Length-Album „Night Stroms The Hailfire“ steht nun in den Startlöchern.

Der für manche Ohren zunächst vielleicht etwas gewöhnungsbedürftige, sehr stumpfe (im positiven Sinne) und ungeschliffene Sound verleiht dem Gebräu eine gewaltige Sludge-Schlagseite und zwingt einen schon fast zur Betätigung des Lautstärkereglers nach Rechts, um auch alle Details mitbekommen zu können. Die ersten vier Songs braten im gnadenlosen Uptempo, haben trotz ihrer Hardcore-Wurzeln einen allgegenwärtigen Metal-Einfluss (eine LAMB OF GOD-Version mit höherem Hardcore-Anteil sozusagen), werden allerdings von effektiven und immens groovenden Breakdowns durchzogen. „Doom Sentence“ ist anschließend etwas getragener, gleichwohl nicht weniger heavy, aggressiv und bitterböse, ein wenig scheint man das erste Wort des Songtitels auch musikalisch umsetzen zu wollen. „In Death“ bittet anschließend wieder zum Circle-Pit, bevor „The Aftermath“ mit seinen bedrohlichen und atmosphärischen Klängen ein wenig Luft zum atmen verschafft. Diese ist auch dringend nötig, denn direkt im Anschluss fallen mit dem Titelsong, „Brothers In Arms“ und „This Is War“ nochmal vollkommen wahnwitzige Gewaltattacken über den Hörer her.

ARISE AND RUIN bleiben stets nachvollziehbar und auf dem Boden, übertreiben es nicht mit ihren technischen Auswüchsen, sondern liefern uns mal wieder schlichten, ehrlichen Haudrauf-Metalcore (hier passt die Bezeichnung eigentlich perfekt) mit erfreulich geringen, nein, so gut wie nicht vorhandenem Selbstbeweihräucherungsanteil.

Wieder mal ein wertiger Release aus dem so oft vorzufindenden Hardcore-Thrash-Bereich. Jeder, der sich von eindeutig im Hardcore wurzelndem Kraftfutter, dass seine endgültige Form aus zahlreichen Thrash-Anleihen bezieht angesprochen fühlt, darf hier zugreifen, ohne mit der Wimper zu zucken.

25.02.2009
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