Ari Koivunen - Fuel For The Fire
Review
Wer sich wie ich für die finnische Musikszene interessiert wird ziemlich schnell auf einige Namen stossen, von denen man in Deutschland (oder auch dem Rest Europas und der Welt) bisher noch nie oder nur sehr wenig gehört hat. Dabei hat das Land enorm grosse und vor allem auch talentierte musikalische Resourcen zu bieten, wie zum Beispiel die finnischen True Metaller TERÄSBETONI oder die Industrial Metaller TURMION KÄTILÖT, nur um mal einige Namen zu nennen. Da diese Musiker aber in ihrer Landessprache singen, was ich generell als besonderen Anreiz empfinde, auch wenn man nur wenig oder gar nichts versteht, werden es diese Musiker sehr schwer haben, fernab ihres Landes Fans zu finden. Das selbe Schicksal wird ARI KOIVUNEN sicherlich nicht ereilen, denn er singt – bis auf den abschliessenden Track „Hetki Lyö“ (KIRKA-Cover) – in englischer Sprache, aber als Gewinner der dritten Staffel von „Idols“, der finnischen Version der Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ wird es dem erst 23-jährigen Burschen wohl nicht sehr viel anders ergehen, als seinerzeit MARTIN KESICI (ihr erinnert euch noch an den Gewinner der SAT.1-Castingshow „Star Search“ von 2003?).
Auf seinem Debütalbum „Fuel For The Fire“ erhielt Ari jedoch tatkräftige Unterstützung von illustren Namen der finnischen Musikszene, wie zum Beispiel von Janne Wirman (CHILDREN OF BODOM) am Keayboard, Mikko Kaakuriniemi (KOTIPELTO) an den Drums, Nino Laurenne (THUNDERSTONE) an der Gitarre und Pasi Heikkilä (45 DEGREE WOMAN) am Bass, wobei Nino und Pasi das Album auch gleich noch sauber und druckvoll produziert haben. Doch das Namedropping nimmt an dieser Stelle noch kein Ende, denn es wurden dem Jungen auch noch einige Lieder beigesteuert, u.a. stammt „Our Beast“ aus der Feder von Marco Hietala (NIGHTWISH, TAROT), von Timo Tolkki (STRATOVARIUS) „Angels Are Calling“, von Tony Kakko (SONATA ARCTICA) „Losing My Insanity“ und vom TERÄSBETONI-Sänger Jarkko Ahola der Titel „Stay True“. Da bleibt es natürlich nicht aus – abgesehen von der relativ unspektakulären Stimme von Ari – dass man die Urheber der Songs recht schnell heraushört.
Highlights oder etwas, dass mich vor Begeisterung aufspringen lässt, sucht man auf „Fuel For The Fire“ vergebens, da klangen selbst STURM UND DRANG sehr viel vielversprechender. Einige werden jetzt sicherlich sagen „Was kann man denn von einem Gewinner einer Castingshow schon erwarten?“, aber ganz so einfach ist das nicht, denn völlig untalentiert ist ARI KOIVUNEN definitiv nicht. Schade nur, dass bei solchen Shows Talente immer über Nacht gepusht und sehr viel schneller noch wieder gedroppt werden, um letztendlich in der Versenkung zu verschwinden. Freunde von STRATOVARIUS und/oder SONATA ARCTICA, denen vor allem bei vor Schmalz triefenden Power-Balladen („Angels Are Calling“) oder 08/15-Up-Tempo-Nummern (z.B. „God Of War“, „Don’t Try To Break Me“) mit Trallala-Melodien einer abgeht, können jedenfalls bedenkenlos zugreifen. Alle anderen sollten einen grossen Bogen um dieses Album schlagen.
Ari Koivunen - Fuel For The Fire
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Melodic Metal |
Anzahl Songs | 12 |
Spieldauer | 53:06 |
Release | |
Label | SONY BMG Music Entertainment Finland |