Nach „Contagion”, „Contagious“, „Contagium“ sowie „Live And Life“ verschonen die Engländer zum zehnjährigen Bandbestehen ihre Fans mit weiteren Wortspielen. Dafür gibt es diesmal ARENA im Comicgewand, mit passendem Bombastsound. Eine gewisse Affinität zu mehr oder weniger latent kitschigen Werken der Sorte „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“ sollte der Zuhörer folglich schon mitbringen, um das Prog-Kino genießen zu können. Eine Parallele ist beispielsweise die Tatsache, dass neben all der Action und den Effekten oftmals die wirklich berührenden Momente ausbleiben. Da ist ’Chosen’ vom „Immortal?“-Album letztlich mit bescheideneren Mitteln mindestens genauso mitreißend. Der Probedurchlauf ist in diesem Fall also unbedingt angebracht, bevor man sich das Teil in den Schrank stellt. Aufgelockert wird der opulente, vielschichtige, nie zu verkopfte Prog-Rock lediglich durch das langsamere ’The Eyes Of Lara Moon’. Der Rest braucht im Extremfall bis zu dreizehn Minuten und wird an vielen Stellen durch leichte Metalanleihen unterfüttert. An der Produktion hat übrigen Threshold-Klampfer Karl Groom mitgeschraubt, wobei jedoch im Endeffekt kaum Auswirkungen auf die üblichen breitwändigen Keyboard-Teppiche zu verzeichnen sind.
Besonders überzeugend an „Pepper’s Ghost“ ist die Konzipierung als Gesamtkunstwerk. So posen die Mucker auf dem Cover als Comic-Helden. Im Booklet führt man diese Spielerei fort, die im Digibook der Erstauflage ihren Höhepunkt findet. Wer also wirklich was für sein Geld haben möchte, der findet hier einen Grund, auf Downloadbörse und CD-Brenner zu verzichten.
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