Wer sind eigentlich ARCTIS? Da kommt eine finnische Band um die Ecke, die sich musikalisch stark bei AMARANTHE (ohne männlichen Gesang) bedient und aus dem Nichts einen Vertrag bei Napalm Records bekommt. Ein selbstbetiteltes Debütalbum und professionelle Musikvideos hat die Truppe ebenfalls im Gepäck. Diese Faktoren generieren Aufmerksamkeit, drum schauen wir uns den Erstling genau an.
ARCTIS – frostig, poppig, Modern Metal
Auf „Arctis“ geht es darum, die mythische Natur des Nordens und ihre extremen Jahreszeiten in ein futuristisches Gewand zu übertragen. Zudem möchte die Gruppe ihren Modern Metal mit Einflüssen aus dem Pop ganz bewusst verbinden. Dieser Mix fällt auf dem Opener „I’ll Give You Hell“ direkt auf, der mit metallischen Strophen und einem poppigen Refrain exakt das bietet, was der Klappentext verspricht. Noch einen Schritt weiter geht der Fünfer mit dem LAMBRETTA-Cover „Bimbo“, das sie direkt auf dem zweiten Platz der Tracklist geparkt haben – ein ungewöhnlicher Schachzug, findet man derartige Cover meist eher am Ende einer Scheibe.
Sängerin Alva Sandström macht auf den Songs eine gute Figur, aber in den harten Parts fährt ihre Stimme manchmal zu weit hoch, was etwas schrill wirkt. Die Instrumentalfraktion verrichtet einen unauffälligen, wenngleich guten Job. Neben den klassischen Metalinstrumenten legt sich oft eine dicke Keyboardschicht über die Tracks. Die Produktion ist den aktuellen Modern-Metal-Standards angepasst. Was fehlt ist ein Alleinstellungsmerkmal: ARCTIS fühlen sich ein bisschen wie eine Light-Version von AMARANTHE an. Dort, wo die Band mit drei Gesangsparts für Abwechslung sorgt, fehlt bei ARCTIS genau das.
„Arctis“ fehlt das Alleinstellungsmerkmal
Die eingängigen Stücke von ARCTIS‘ Debüt bleiben flott im Kopf hängen und tun keinem weh. Dennoch stellt sich die Frage, welche Fanbasis sie anlocken wollen. Im Modern-Metal-Sektor ist eine Fülle an Künstler:innen vorhanden, die ähnliche Musik spielen. Vielleicht findet der Fünfer in Zukunft noch das Quäntchen Individualität, das ihrem Debüt fehlt, um es mehr als knapp über den Durchschnitt zu heben.
Lach,
da das unter Modern Metal eingeordnet wurde und mit ner 6 abgespeist, hab ich damals gar nicht reingehört, da normal nicht meine Baustelle, geschweige denn die Rezi gelesen.
Heute stieß ich bei euch über das ausführliche Interview, wo die Band ihre Wurzeln beschreibt – und das könnte was für mich sein –
also reingehört –
ich verstehe deine Kritik recht gut, es ist schon alles etwas „gleichmäßig“ unbeteiligt und gefühlt maschinell.
Aber einige Riffs zünden dann bei mir und die Sängerin find ich auch nicht schlecht.
Aber insgesamt zu viel bumbatsch.
Ich würde einen Punkt mehr vergeben als du.
Gefühlt hörte ich all das schon unzählige Male und es geht mir zwar gut runter – ist aber nichts, wo ich konzentriert hören mag oder mehrfach angehen mag.
Abgesehen davon ist das Plattencover recht einfallslos und nichtssagend.